Schmolz + Bickenbach erzielt Rekordumsatz trotz Krise

Krefelder Werk war die Ausnahme: Es konnte Auftragsüberhänge abarbeiten. Guss-Forum lockte 200 Besucher.

Krefeld. Die Schmolz + Bickenbach-Guss-Gruppe hat die Branchenkrise nicht schadlos überstanden. "Bis auf Krefeld sind die Gießereien in Ennepetal und Kohlscheid massiv betroffen, die in Monheim haben wir geschlossen, das Schleuderguss-Geschäft an einen externen Partner ausgelagert", fasst Generalmanager Hans Schlickum zusammen.

Der Kelch sei am Standort Krefeld jedoch vorbeigegangen, weil Auftragsüberhänge aus den Vorjahren abgearbeitet werden konnten. Das habe sogar zum besten je erzielten Umsatz und Ergebnis des Werkes an der Hülser Straße geführt.

Gute Nachrichten hat Matthias Pampus-Meder, Vorsitzender der Geschäftsführung, für das erste Quartal 2010: "Die Auftragslage hat sich deutlich verbessert." Auch der Bereich Gas- und Dampfturbinen - mit 40 Prozent Hauptumsatzträger der Gruppe - habe sich positiv entwickelt. Allerdings machten die stark gestiegenen Rohstoffpreise dem Unternehmen zu schaffen.

"In den letzten vier Monaten haben sich die Ausgaben für Nickel und Molybdän verdoppelt." Der Umsatz soll sich in diesem Jahr bei 100 Millionen Euro wieder stabilisieren. Die Mitarbeiterzahl wurde von 715 auf 607 reduziert. Die 400 Arbeitsplätze in Krefeld sollen bestehen bleiben.

Trotz der Flaute behält das Unternehmen seine Investitionsstrategie bei. Im vergangenen Jahr wurden neun, in diesem werden fünf Millionen Euro für Anlagentechnik und die Entwicklung neuer Werkstoffe ausgegeben. Davon konnten sich beim Guss-Forum Kunden und Fachleute überzeugen. Immer höhere Temperaturen und Belastungen fordern die Ingenieure heraus, die Stahlqualität für Gas- und Dampfturbinenbau zu verbessern.

Rund 200 Besucher erlebten die "Welt des Edelstahlgusses". Höhepunkt war der Abguss eines Bauteils mit 20 Tonnen flüssigem Edelstahl - ein faszinierendes Erlebnis, bei dem sich der Guss zischend und funkensprühend aus riesigen Pfannen in die Formen ergießt. Ab September werden die Nachbarn die Vibrationen nicht mehr spüren. Die Halle erhält ein neues Fundament.

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