Russland präsentiert ersten Hochgeschwindigkeitszug von Siemens made in Krefeld

Die ersten der in Russland „Sapsan“ (Wanderfalke) getauften Hochgeschwindigkeitszüge werden laut Plan ab Ende 2009 mit bis zu 250 Stundenkilometern zwischen der Hauptstadt Moskau und St. Petersburg pendeln.

Moskau/Krefeld. Russland hat seinen ersten, von Siemens im Uerdinger Werk gebautenHochgeschwindigkeitszug für die Verbindung der beiden größten StädteMoskau und St. Petersburg präsentiert. Vize-Regierungschef AlexanderSchukow sprach am Freitag in St. Petersburg bei der Vorstellung desVelaro RUS von einem „sehr bedeutenden Ereignis“, wie die AgenturItar-Tass meldete.

Die ersten der in Russland „Sapsan“ (Wanderfalke) getauftenHochgeschwindigkeitszüge werden laut Plan ab Ende 2009 mit bis zu 250Stundenkilometern zwischen der Hauptstadt Moskau und St. Petersburgpendeln.

Die 650 Kilometer lange Strecke soll „Sapsan“ in 3 Stunden und45 Minuten zurücklegen und damit im Vergleich zu den derzeitschnellsten Zügen 45 Minuten einsparen. Bis 2010 erhält die russischeStaatsbahn RZD gemäß Vertrag insgesamt acht Züge. DasInvestitionsprojekt hat nach Angaben aus Moskau ein Volumen von 15Milliarden Rubel (367 Mio Euro).

Später sollen die Hochgeschwindigkeitszüge auch auf der Streckezwischen Moskau und der Millionenstadt Nischni Nowgorod an der Wolgaeingesetzt werden. Der Velaro RUS basiert auf der Siemens-Plattform fürHochgeschwindigkeitszüge. Die Fahrzeuge sind auf die russischeBreitspur ausgelegt und damit 33 Zentimeter breiter als die inDeutschland eingesetzten ICE 3.

Gefertigt werden die Züge im Siemens-Werk in Krefeld-Uerdingen. AlleElemente des für Russland hergestellten Zuges wie Technik, Isolationund Schmierstoffe seien auch für extreme Winter ausgelegt und bis zueiner Außentemperatur von minus 50 Grad Celsius betriebsfähig.

Die Russische Staatsbahn hatte im April 2005 ursprünglich 60Hochgeschwindigkeitszüge im Wert von 1,5 Milliarden Euro beim MünchnerKonzern in Auftrag gegeben. Nach einem Führungswechsel bei RZD war dieBestellung aber deutlich eingeschränkt worden.

Die Staatsbahn RZDbekundet seit Jahren ihr Interesse an der Deutschen Bahn und will beieinem Börsengang Anteile übernehmen.

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