Nirosta will Werk Krefeld ausbauen

Edelstahl-Hersteller stellt Antrag auf Genehmigung bei der Bezirksregierung. 244 Millionen Euro sollen investiert werden.

Krefeld. Thyssen-Krupp geht in die Offensive: Der Essener Konzern hat für seine Edelstahltochter Nirosta bei der Bezirksregierung in Düsseldorf den Antrag zum Ausbau des Krefelder Werks gestellt.

Im Kern geht es dabei um die seit langem geplante Verlagerung des Kaltwalzwerkes in Düsseldorf-Benrath nach Krefeld. Der Standort Benrath wird 2016 geschlossen. Im Krefelder Süden will Thyssen-Krupp 244 Millionen Euro investieren. Derzeit beschäftigt Nirosta in dem Werk in Fischeln 2065 Mitarbeiter. Diese Zahl könnte bis 2016 um bis zu 200 zunehmen.

„Wir haben mit der Bezirksregierung und den zuständigen Landesbehörden intensive Gespräche geführt, bevor wir den Antrag gestellt haben“, sagt Konzernsprecher Erik Walner. Er sei zuversichtlich, dass Nirosta in Kürze wie geplant bauen könne.

Kritisch sind vor allem die Luft- und Lärmbelastungen durch die Edelstahlproduktion. Umweltverträglichkeitsprüfungen sollen sicherstellen, dass alle Grenzwerte eingehalten werden. Ob die Unterlagen stichhaltig sind, muss die Bezirksregierung prüfen.

Das Verhältnis zwischen dieser Behörde und Nirosta ist seit Februar 2011 belastet. Damals stellte die Bezirksregierung Strafanzeige gegen das Unternehmen, weil es einen Elektro-Ofen mit Vorsatz ohne die notwendige Abgaserfassung betrieben haben soll. Nirosta hat den Vorwurf stets zurückgewiesen. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Krefeld erstellt der Tüv ein Gutachten, um den Sachverhalt zu klären.

Für die 550 Beschäftigten in Benrath gibt es weitreichende Zusagen, die auf Verhandlungen mit dem Betriebsrat zurückgehen. Danach sind betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Jeder Mitarbeiter, der nicht über Vorruhestand und Altersteilzeit ausscheidet, soll im Krefelder Werk oder in vergleichbarer Entfernung einen zumutbaren Arbeitsplatz finden.

Um einen Teil seiner Schulden abzubauen, will sich Thyssen-Krupp von der Edelstahlsparte und damit auch von Nirosta trennen. Bislang hat sich aber kein Käufer gefunden. Erwogen wird auch ein Börsengang. Gesteuert wird die Edelstahlsparte, die Inoxum heißt, nicht mehr aus Krefeld, sondern aus Duisburg.

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