Logistikbranche trotzt der Wirtschaftskrise

Auf Einladung der NRW-Bank sprachen Fachleute bei Dujardin.

Krefeld. Mit einem einstimmigen "Ja" haben Vertreter aus der Wirtschaft beim Themenabend der NRW-Bank die Frage beantwortet, ob die Logistik trotz Wirtschaftskrise die Branche der Zukunft ist. Uneins waren sich die Diskussionsteilnehmer in der Weinbrennerei Dujardin in Uerdingen jedoch in der Definition der Krise. So sprach Samer Mulla vom englischen Vermarkter für Gewerbeimmobilien Segro von einer Finanz- statt Wirtschaftskrise.

Der Projektleiter für die Entwicklung und Vermietung des Industrie- und Logistikstandorts im Süden des Thyssen-Krupp-Nirosta-Stahlwerks zwischen A44 und Anrather Straße empfahl den deutschen Unternehmen, es wie in England lieber mit der Miete als mit dem Erwerb von Immobilien zu versuchen. Das mache unabhängig von deren Preisverfall.

Übereinstimmung herrschte in der Runde darin, dass Logistik heute nicht mehr Transport von A nach B bedeute, sondern die Summe aller Waren- und Informationsströme einschließlich Koordination und Planung, unterstützt durch EDV-Programme.

Große Chancen sehen alle Beteiligten in geschäftlichen Kooperationen - auch über Ländergrenzen hinweg. Die anwesenden Unternehmer nannten überwiegend positive Beispiele für das Knüpfen von Netzwerken in fremden Ländern. "Allerdings braucht man einen Geschäftspartner, dem man vertrauen kann", weiß Wolf Peter Korth, ITC Logistic, aus Erfahrung. Lothar Krenge von Bönders sieht in derVielfalt große Vorteile: "Viele Kunden aus unterschiedlichen Branchen verteilen das Risiko." Professor Günter Haberland von der Spedition Zietschmann will sich durch mehr qualifiziertes Personal gegen Wettbewerber rüsten und überproportional ausbilden.

Während Ulrich Gross von den Neuss-Düsseldorfer Häfen empfiehlt, den Transport möglichst von der Straße auf die kostengünstige Wasserstraße zu verlagern, will NRW-Verkehrsminister Lienenkämper alle Verkehrswege gleichrangig behandeln.

"Menschen und Güter wollen nicht bevormundet werden", so Lienenkämper. NRW-Bank-Chef Dietmar P. Binkowska rät zu Innovationen und bietet sich neben den Krefelder Hausbanken auch für Direktgespräche über Förderkredite an.

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