Light of Africa: Integrationsschule darf weitermachen

Bundesamt gibt dem in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Verein grünes Licht.

Krefeld. Die Integrations- und Sprachschule des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Vereins "Light of Africa" darf am 1. September ihren Betrieb an der Königstraße wieder aufnehmen. Das teilt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) in Nürnberg mit.

Wie die WZ berichtete, hatte sich der Verein bei seinem Geldgeber selbst angezeigt, nachdem die neue hauptamtliche Mitarbeiterin für den Bereich Buchhaltung und Personalsachbearbeitung immense Bearbeitungsrückstände aufgedeckt hatte: So wurden Kursteilnehmer noch geführt und abgerechnet, obwohl sie längst abgesprungen waren. Damit hatte die neue Kraft Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung überrascht. Im September soll ein neuer Vorstand gewählt werden. Der Noch-Vorsitzenden wird eigenmächtiger Führungsstil vorgeworfen.

Wie Rochsana Soraya, Pressesprecherin des Bundesamtes, auf Anfrage weiter mitteilte, werden noch offene Abrechnungen mit "Light of Africa" derzeit auf "sachliche und rechnerische Richtigkeit" geprüft. Zurückgenommen hat der gemeinnützige Verein übrigens beim Gütetermin vor dem Arbeitsgericht die fristlose Kündigung des Lehrers Oly Guessou. Wie der von Insolvenz bedrohte Verein mit insgesamt neun Mitarbeitern (fünf festangestellte) und erheblichen Mietausgaben wieder auf die Beine kommt, ist derzeit noch unklar.

Das bisherige Abrechnungsverfahren des Bundesamtes allerdings macht Mogeleien grundsätzlich ziemlich einfach: Die Namen der Teilnehmer werden auf Listen lediglich angekreuzt, die Schüler müssen ihre Anwesenheit nicht per Unterschrift bestätigen. Rochsana Soraya weist aber darauf hin, dass alle Kursträger nach verschiedenen Qualitätskriterien zuvor geprüft und Kontrollen der Kurse durchgeführt würden: 2900 Mal bundesweit im vergangenen Jahr. 2009 kamen 116052 neue Teilnehmer hinzu, seit Einführung der Integrationskurse haben über 630000 Personen mit ausländischen Wurzeln daran teilgenommen.

Mit über 300 Schülern ist die Volkshochschule in Krefeld der "Marktführer" mit einem Anteil von gut 50 Prozent. Einem Kursanbieter in Krefeld (derzeit insgesamt zehn) wurde 2008 die Zulassung nicht verlängert. Gründe nennt das BaMF nicht. Immerhin darf diese GmbH noch laufende, teils mehrjährige Kurse (beispielweise Alphabetisierungskurse auf Teilzeitbasis) zu Ende bringen.

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