Kurzarbeit: Showdown kommt im Herbst

Zahl der Arbeitslosen ist spürbar angestiegen – vor allem bei den Jüngeren.

Krefeld. Spürbar angestiegen ist zum Ende Juli die Arbeitslosigkeit - bedingt durch konjunkturelle Einflüsse, die Sommerferien und das Ende vieler betrieblicher Ausbildungen. Die Arbeitslosenquote für die Stadt Krefeld (bezogen auf alle Erwerbspersonen) stieg im Vergleich zum Vormonat von 11,4 auf 11,6. In absoluter Zahl: 13067 Menschen sind zum Monatsende in der Stadt ohne Arbeit.

"Nach wie vor", erläuterte Peter Ewert, Leiter der Krefelder Arbeitsagentur, den Arbeitsmarktbericht, "trägt die Kurzarbeit deutlich zur Vermeidung der Arbeitslosigkeit bei. Aber die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit angemeldet bzw. angezeigt haben, ist deutlich zurückgegangen."

Neu sind 30 Kurzarbeit-Meldungen mit 538 betroffenen Arbeitnehmern. Insgesamt sind zum Ende Juli im Gesamtbezirk etwa 460 Betriebe mit 12000 Mitarbeitern in Kurzarbeit. Im Herbst, sagt Ewert, werde sich zeigen, ob die Betriebe die Kurzarbeitsphase verlängern, wieder zur Vollarbeit übergehen können oder sogar - im schlimmsten fall - Personal abbauen müssen.

Noch einmal deutlich angestiegen ist die Zahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahre. In den Sommermonaten enden viele Berufsausbildungen - Jugendliche, die nach Abschluss der Lehre von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht weiterbeschäftigt werden, drängen nun auf den Arbeitsmarkt. Das führt dann zu einem saisontypischer Anstieg bei den jungen Arbeitslosen.

"Junge, gut ausgebildete Arbeitskräfte haben aber trotz der Wirtschaftskrise durchaus Chancen. Durchschnittlich sind Arbeitslose im Bezirk der Krefelder Agentur 186 Tage ohne Beschäftigung, bevor sie einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. Bei den Jugendlichen waren es 84 Tage bis zur neuen Arbeit."

Gegen den allgemeinen Trend ist die Arbeitslosigkeit bei den Älteren - wie schon im Juni - gesunken. Dies aber, sagt Ewert, sei kein Grund, von einer nachhaltigen Verbesserung der Situation dieser Gruppe zu schließen. Leicht zurückgegangen ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen.

Die in den letzten Monaten deutlich abgeschwächte Kräftenachfrage der regionalen Wirtschaft hat auch im Juli keinen Aufschwung genommen.

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