Die Arbeitsmarktzahlen von Krefeld Ein kleiner Lichtblick am Horizont

Krefeld · Die Corona-Krise hinterlässt weiter Spuren auf dem Krefelder Arbeitsmarkt, doch die positiven Tendenzen nehmen zu.

 Bettina Rademacher-Bensing, Agentur für Arbeit in Krefeld: „Noch viele Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt.“

Bettina Rademacher-Bensing, Agentur für Arbeit in Krefeld: „Noch viele Möglichkeiten am Ausbildungsmarkt.“

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Corona-Krise hinterlässt weiter Spuren auf dem Arbeitsmarkt, doch die positiven Tendenzen nehmen zu: Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Krefeld, sagt: „Die Dynamik des Anstiegs hat sich gegenüber Mai weiter abgeflacht und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen steigt im Vormonatsvergleich weiter.“ Konkret: Im Juni gab es im Bezirk 480 Arbeitslose mehr als im Mai (plus zwei Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg von 8,4 Prozent im Mai auf 8,6 Prozent im Juni. Insgesamt waren in der Stadt Krefeld 14 237 Menschen ohne Arbeit, das entspricht einer Quote von 11,6 Prozent (11,4 im Vormonat). Dabei stieg die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren deutlich an: Im Juni waren im Bezirk 1947 Jugendliche ohne Job, das entspricht einer Quote von 6,7 Prozent.

Deutlich weniger neue Anzeigen für Kurzarbeit

Die Spitze der Kurzarbeit scheint überschritten. Der Zugang an Anzeigen zur Kurzarbeit lag deutlich unter den Zahlen aus Mai (Juni: 133 Anzeigen mit 2604 Personen, Mai: 418 Anzeigen mit 6308 Personen, April: 3827 Anzeigen mit 50 885 Personen). Rademacher-Bensing: „Betriebe haben nach der Anzeige drei Monate Zeit, um ihre Abrechnungen für Kurzarbeit einzureichen. Erst dann lässt sich genauer erkennen, wie viel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde.“ Die Zahl der neu eingegangenen Anzeigen auf Kurzarbeit sei stark rückläufig.

Die Arbeitskräftenachfrage
zieht leicht an

Den kleinen Lichtblick am Horizont liefern die Daten zur Kräftenachfrage: Zwar liegen sie mit 668 neu gemeldeten Stellen deutlich unter der Zahl im Vorjahresmonat (9899); doch zeigt sich eine leicht positive Tendenz. „Insgesamt wurden gut 30 Prozent weniger Stellen im Juni gemeldet als sonst üblich. Jedoch wurden von den Betrieben wieder mehr offene Arbeitsstellen gemeldet als im April und Mai“, sagt Rademacher-Bensing. Die meisten Stellenzugänge verzeichnete die Agentur im Juni aus dem Bereich Handel (56) gefolgt vom Baugewerbe (43) und dem Gesundheitswesen (31).

Den Ausbildungsmarkt
besonders im Blick

Seit Beginn des Berichtsjahres sind auf dem Ausbildungsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld 3133 junge Menschen als Bewerberinnen und Bewerber um einen betrieblichen Ausbildungsplatz in der Berufsberatung gemeldet, denen bisher 3108 angebotene Ausbildungsstellen zur Verfügung stehen. In der Stadt Krefeld kommen auf 1629 gemeldete Bewerber (minus 10,4 Prozent) 1598 gemeldete Ausbildungsplätze (minus 15,3 Prozent). Die Bewerber-Stellen-Relation liegt damit bei 1:0,98.

„Auch ohne persönlichen Kontakt in der Schule oder der Arbeitsagentur ist die Berufsberatung in der aktuellen Situation mit ihrem gesamten Dienstleistungsangebot für die Jugendlichen da. Viele Jugendliche befinden sich derzeit in der Entscheidungsphase. Einige schwanken noch zwischen Ausbildung, dualem Studium und Studium, andere haben noch nicht den passenden Ausbildungsberuf oder Studiengang gefunden“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung. Bei all diesen Fragen helfe die Berufsberatung auch in der Ferienzeit weiter.

Die Erfahrungen der letzten Wochen hätten gezeigt, dass eine individuelle telefonische Beratung hilfreich ist. „Wer also Klärungsbedarf hat, sollte sich umgehend bei uns melden“, erläutert Rademacher-Bensing. Dafür hat die Berufsberatung eine Hotline unter 02151/92-2200 eingerichtet, die auch Eltern nutzen können.

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