Wirtschaft „Grizzlies“ ziehen von Krefeld nach Tönisvorst

Krefeld/Tönisvorst. · Die Firma Grönheit und Weigel will expanieren und hat in der Nachbarstadt die passenden Flächen gefunden. Dort gibt es sogar einen Glasfaser-Anschluss.

 Ralf Grönheit (l.) zieht mit seinem Unternehmen von Krefeld in das Gewerbegebiet Tempelshof in der Nachbarstadt Tönisvorst. Darüber freut sich der dortige Wirtschaftsförderer Markus Hergett.

Ralf Grönheit (l.) zieht mit seinem Unternehmen von Krefeld in das Gewerbegebiet Tempelshof in der Nachbarstadt Tönisvorst. Darüber freut sich der dortige Wirtschaftsförderer Markus Hergett.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Mit Grizzlies kennt sich Ralf Grönheit sehr gut aus. Doch der Mann ist kein Tierpfleger, sondern Unternehmer: Als Mitinhaber der Firma Grönheit & Weigel beschäftigt er sich mit Produkten aller Art zur Ladungssicherung – und diese sind nach den großen Bären benannt. Derzeit ziehen die „Grizzlies“ von Krefeld aus in die ehemaligen Räume der Firma Hefe van Haag im Gewerbegebiet Tempelshof in Tönisvorst. Mit Luft gefüllte Stausäcke verhindern, dass Ladegüter in Bewegung geraten. Bänder und Spannratschen bilden transsportsichere Ladeeinheiten. Und Rückhaltesysteme stellen sicher, dass Güter nicht aus dem geöffneten Container fallen. Die dafür entwickelten und in China, der Türkei und im Kosovo produzierten Produkte von Grönheit & Weigel heißen zum Beispiel Grizzly-Bag, Grizzly-Corner und Grizzly-Strap.

„Wir sind besonders auf Einweg-Produkte spezialisiert. Diese sind erheblich preiswerter als zum Beispiel die immer wieder verwendeten Zurrgurte“, berichtet Ralf Grönheit. Das 1996 gegründete Unternehmen betreibt er gemeinsam mit seinen Partnern Holger Weigel und Thorsten Seuren. Dank des weltweit florierenden Handels laufen die Geschäfte gut. Weshalb sich die Drei dazu entschlossen haben, die Firma in der Nachbarstadt auszubauen.

Verwaltung war in Krefeld,
das Lager in Tönisvorst

Bislang war Grönheit & Weigel, über Jahre Sponsor der Krefeld Pinguine, mit seinem Verwaltungssitz auf 500 Quadratmetern tief im Krefelder Westen an der Straße Krützpoort beheimatet. Das Lager befand sich auf dem ehemaligen Kress-Gelände am Maysweg in St. Tönis. Nun wird in Tempelshof auf einer Fläche von 4500 Quadratmetern beides zusammengeführt. Dort kann sogar ein Paletten-Hochregallager mit einer Größe von 3000 Quadratmetern übernommen werden. Und die übrigen Räume sind sehr gut in Schuss, müssen eigentlich nur gestrichen werden. Sogar die vorhandene Alarmanlage wird weiter genutzt.

War das Unternehmen in Krefeld unzufrieden? Funktionierte die Wirtschaftsförderung nicht? Ralf Grönheit verneint: Der Kontakt zu Hefe van Haag als Vermieter sei über die persönliche Schiene zustande gekommen. „Mein Vater war Bäcker in Krefeld“, berichtet er. Von daher kannte er die Familie van Haag. Die Chance zur Expansion wollte er sich nicht entgehen lassen. Diese bot sich, als Hefe van Haag seinen Sitz ins benachbarte Kempen verlegte.

19 Mitarbeiter hat Grönheit & Weigel bislang, Platz ist ab sofort für 25. Der Umzug soll bis Weihnachten abgeschlossen sein, am neuen Standort geht es dann am 2. Januar offiziell los.

Glasfaseranschluss am bisherigen Firmensitz nicht vorhanden

Was Ralf Grönheit besonders freut: Im Tönisvorster Gewerbegebiet liegt Glasfaser – ein digitaler Luxus, den er in Krefeld nicht kannte. „Dort gab’s eine 100 Mbit starke Leitung. Zusätzlich brauchten wir aber noch Richtfunk.“  400 Euro im Monat könne die Firma nun an Kosten für die Telekommunikation sparen – und viel schneller gehe es auch noch. Es gibt allerdings auch in Krefeld immer mehr Gewerbegebiet, die mit Glasfaser ausgestattet sind. In Linn/Hafen, Bockum/Gartenstadt und Fichtenhain wurden ausreichend Unternehmen gewonnen, um die Faser bis zur Firmentür zu legen. Sie erhalten durch die Deutsche Glasfaser Business GmbH Zugang zu Gigabit-Geschwindigkeit. Der Ausbau ist nach Auskunft von Geschäftsführer Eckart Preen von der Krefelder Wirtschaftsförderung weitgehend abgeschlossen.

In Gebieten mit nur wenigen Firmen, die weit auseinander liegen, sei der Ausbau dagegen schwierig. Dazu zähle auch die Straße Krützpoort, sagt Eckart Preen.

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