Entscheidung des Krefelder Amtsgerichts Kickartz-Insolvenzverfahren wird selbst verwaltet

Krefeld · Eine Sanierungslösung der angeschlagenen Tiefbaufirma wird zum anstehenden Quartalswechsel angestrebt.

 Mitarbeiter der Firma Kickartz sind im Tiefbau – unter anderem im Gleisbau – tätig.

Mitarbeiter der Firma Kickartz sind im Tiefbau – unter anderem im Gleisbau – tätig.

Foto: Gebr. Kickartz

Das Amtsgericht Krefeld ermöglicht das Insolvenzverfahren für den Tiefbauer Gebr. Kickartz GmbH in Eigenverwaltung. Darauf hatte die Geschäftsführung der Traditionsfirma gehofft, als das Insolvenzverfahren im Juli dieses Jahres nach Liquiditäts- und Ertragseinbußen beantragt worden war.

Die Unternehmensführung behält mit der Eigenverwaltung die Regie über die Firma und die Finanzhoheit. Der Sachwalter steht mit Rat und Tat zur Seite. Es handelt sich um Rechtsanwalt Christoph Niering aus der Kanzlei Niering Stock Tömp. „Mit der Anordnung der Eigenverwaltung unterstützen Gericht und Gläubiger das Mitte Juli 2021 beantragte Sanierungsverfahren“, erklärt der Sachwalter. Der Geschäftsbetrieb laufe stabil, die Auftragslage sei gut, alle Aufträge würden ordnungsgemäß abgearbeitet. Der Generalbevollmächtigte und Sanierungs-Experte Markus Küthe von der Kanzlei Heidemann Küthe zum aktuellen Stand des Verfahrens: „Wir haben zügig einen strukturierten Investorenprozess aufgesetzt, der weit fortgeschritten ist. Das Interesse strategischer Investoren an einem Engagement bei dem Traditionsunternehmen ist groß, eine Sanierungslösung streben wir zum anstehenden Quartalswechsel an.“ Der Investorenprozess wird von der Döhmen Consulting GmbH aus Langenfeld betreut. „Wir sind guter Dinge, zügig eine Lösung für dieses traditionsreiche Unternehmen und seine Mitarbeiter zu finden“, sagte Geschäftsführer Benjamin Ringstmeier.

Rainer Matzkus, Geschäftsführer des 1888 gegründeten mittelständischen Tiefbauunternehmens, ergänzt: „Wir sind derzeit in intensiven Gesprächen mit allen Interessenten, stimmen uns eng mit dem Sachwalter ab. Unser gemeinsames Interesse ist, uns für das beste Gesamtpaket für die Zukunft der Gebr. Kickartz entscheiden zu können.“

Seit fünf Generationen wird der Komplettanbieter für Tief- und Gleisbau von Kommunen, Versorgungsunternehmen, Industrie oder öffentlichen Nahverkehrsunternehmen beauftragt. Neben dem Primärgeschäft bietet die Gesellschaft verschiedene Serviceleistungen für die Industrie und Gartenbau an. Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete Gebr. Kickartz mit 150 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro. hmn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort