Hauptzollamt Krefeld: Auch bei der Schwarzarbeit gehen die Zahlen 2019 im Bezirk nach oben Mehr harte Drogen im Umlauf

Krefeld · Es sind Zahlen, die nachdenklich machen. Der Handel mit harten Drogen nimmt zu, mehr Aufputschmittel sind im Umlauf. Dieser Trend sei klar zu erkennen, sagte Rainer Wanzke, Sprecher des Hauptzollamtes Krefeld.

 Pressesprecher und Zollamtmann Rainer Wanzke.

Pressesprecher und Zollamtmann Rainer Wanzke.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In das Aufgabengebiet fällt auch die „Kontrolleinheit Verkehrswege“ mit Sitz in Nettetal-Kaldenkirchen, die den Warenverkehr überwacht. Die Zöllner haben 2019 im gesamten Bezirk, von der niederländischen Grenze über den Kreis Viersen, Rhein-Kreis Neuss, Mönchengladbach und Krefeld, Rauschgift in großen Mengen sichergestellt – 94 Kilogramm, sechs Kilogramm mehr als in 2018. Die Beamten beschlagnahmten dabei auch 29 Kilogramm Marihuana. Ganz vorne mit dabei: Amphetamine (49 kg), Kokain (9 kg) und die synthetische Droge Crystal Meth (5 kg). Zwölf Personen wurden in diesem Zusammenhang festgenommen, 10 183 Menschen in 2019 kontrolliert. Vor allem die Zunahme von Crystal Meth, das eine euphorisierende und stimulierende Wirkung hat, mache Sorgen: „Man weiß, dass man davon schnell abhängig wird und der Verfall des Körpers schnell zunimmt“, warnt Wanzke. Früher sei der hohe Verkehr von Drogen noch eher ein Problem an der deutschen Ostgrenze gewesen: „Jetzt auch immer mehr an der Westgrenze.“

Mehr Kontrollen bedeuten nicht zwingend mehr Vergehen

Auch die Beschäftigten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit meldeten in 2019 höhere Zahlen. 845 Arbeitgeber wurden überprüft. 57 mehr als noch 2018. Zudem rechnen die Zöllner noch 1364 Außenprüfungen hinzu, also bei Arbeitnehmern vor Ort. Hatten diese zulässige Papiere oder nicht? Insgesamt seien 3594 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit eingeleitet worden, etwa 500 mehr als in den zwölf Monaten zuvor. Dazu kommen 332 Fälle von Ordnungswidrigkeiten. Galt dabei das Prinzip: Wer suchet, der findet? Nein, so sagt es Wanzke: „Mehr Kontrollen bedeuten nicht zwingend mehr Vergehen. Das hängt immer vom Einzelfall ab.“

Das Hauptzollamt Krefeld mit 101 Bediensteten für den Bereich der illegalen Beschäftigung an den Standorten Krefeld und Mönchengladbach trieb Bußgelder in Höhe von 386 419 Euro ein. Im Vergleich: 2018 waren es nur 233 308 Euro. Die Schadenssumme an hinterzogenen Steuern und Sozialabgaben in diesem Zusammenhang belief sich auf 10,7 Millionen Euro, 5,3 Millionen weniger als in 2018. Dafür hat der Zoll 2,8 Milliarden Euro, hauptsächlich aus Verbrauchssteuern, eingenommen. Ein Plus im Unterschied zu 2018, als es nur 1,08 Milliarden Euro waren.

Diese Daten gehen aus der Bilanz 2019 des Hauptzollamtes Krefeld hervor. Eine gesonderte Auflistung der Zahlen für Krefeld oder den Kreis Viersen gebe es jedoch nicht, so Wanzke. Täglich seien 400 Mitarbeiter im Bezirk im Einsatz. In 418 Fällen sahen sich die Post-Zollstellen gezwungen, über das Internet bestellte Waren wegen nicht erlaubter Markenfälschungen aus dem Verkehr zu ziehen. Betroffen seien 64 000 Artikel im Wert von 600 000 Euro gewesen. In der Regel seien dies Produkte der Körperpflege und Spielzeug gewesen, gefolgt von Schuhen und Bekleidung.

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