Firmen schauen skeptisch auf 2015

Krefeld. Für das Jahr 2015 rechnet  (Foto), mit Herausforderungen für die Betriebe in der Region — auch durch die schwierige wirtschaftliche Situation im Euroraum und die internationalen Konflikte.

„Wir haben bei unserer Konjunkturumfrage viele pessimistische Töne gehört. Die Auftragsentwicklung wird von der Mehrzahl der befragten Betriebe sowohl für das Inland als auch das Ausland als eher schwierig bezeichnet. Lediglich 20 Prozent schätzen ihre Lage als gut ein“, so Schmitz.

„Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren nicht gerade zum Besten für die Unternehmen entwickelt“, so Hartmut Schmitz. Genannt werden sollten nur die Bedingungen, die den Transport von Waren und Dienstleistungen über die Autobahnen und die Schiene belasten. Zahlreiche Brücken seien marode, Baustellen blockierten den zügigen Verkehr. Auch die Tarifauseinandersetzungen bei Lufthansa und der Bahn belasteten die Firmen.

Nicht ohne Sorge blickt der Verbandschef auf die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektro- sowie in der Chemieindustrie. „Die Metall- und Elektroindustrie entwickelt sich nicht so positiv, wie es noch Anfang 2014 erwartet wurde. Mit einem Wachstum von nur 1,5 bis 2 Prozent sind die Spielräume für die Lohnentwicklung begrenzt“, warnt Hartmut Schmitz. Gründe sieht er in den internationalen Krisengebieten, aber auch in der wirtschaftlichen Schwäche einiger europäischer Handelspartner. Hinzu kämen die Handelshemmnisse mit russischen Partnern. Ähnlich sieht es in der Chemieindustrie aus. „Die Geschäfte haben sich nicht gut entwickelt und die Kosten sind weiter gestiegen. Da bleibt nicht viel übrig“, resümiert der Verbandsgeschäftsführer.

Mit Blick auf die eigene Zukunftsfähigkeit müssten die Unternehmen dafür Sorge tragen, dass sie Fachkräfte - auch in wirtschaftlich angespannten Phasen - halten und auch selbst für Nachwuchs sorgen. „Denn nur mit gut ausgebildeten Personal können die Unternehmen im globalisierten Wettbewerb bestehen. Hier können einige Betriebe ihre Ausbildungsaktivitäten noch verstärken. Denn nur wer rechtzeitig ausbildet, hat die Fachkräfte verfügbar, die er für die Weiterentwicklung seines Unternehmens benötigt“, so Hartmut Schmitz.

Die in letzter Zeit formulierten Schwierigkeiten, freie Ausbildungsplätze nicht mit geeigneten Bewerbern besetzen zu können, sieht Schmitz auch. „Allerdings müssen wir uns hier alle anstrengen - nicht zuletzt um der nachwachsenden Generation den Weg in ein selbstbestimmtes Berufs- und Arbeitsleben zu ermöglichen“, so Hartmut Schmitz.

Vor diesem Hintergrund spricht sich der niederrheinische Arbeitgeberverband explizit für das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ aus. Es geht hierbei um eine systematische und flächendeckende Berufs- und Studienorientierung, die den Schülern an allen weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen zu Gute kommen soll.

„Wir haben uns in den letzten Jahren zwar schon um den Übergang Jugendlicher von der Schule in den Beruf gekümmert. Aber mit dem neuen System erreichen wir hoffentlich eine neue Qualität in der Berufsorientierung. Besonders begrüßen wir, dass die betriebliche Ausbildung hierbei einen hohen Stellenwert erfährt. Denn wir brauchen - neben hochqualifizierten Hochschulabsolventen - nach wir vor gut ausgebildete Fachkräfte“, so Hartmut Schmitz.

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