Expo Real: Stadt trumpft mit dem Hafen auf

Krefeld hat mit dem Ausbau und den Ansiedlungen im Süden und Norden gepunktet.

Krefeld. Überraschungsbesuche von heimischen Unternehmern wie der von Gerd Lübbe bringen Leben auf den Gemeinschaftsstand der Region Niederrhein auf der Expo Real in München.

Der Geschäftsführer des Krefelder Bauunternehmens Rostek & Pesch traf hier am Dienstag per Zufall einen Verantwortlichen der Stadt Geldern, der ihm die gute Nachricht überbrachte: Am Morgen sei die Bestätigung über einen großen Auftrag erteilt worden.

Eigentlich wollte Lübbe nur guten Tag sagen, dann wurden daraus zwei Stunden auf dem Niederrhein-Messestand. "Es ist nicht zuletzt diese Kontaktbühne, die die Expo Real so interessant macht", sagt Gregor Kathstede.

Es gehe weniger um kurzfristige Immobilienverträge als vielmehr um das Knüpfen vieler Kontakte, aus denen längerfristig Erfolge werden, so der Oberbürgermeister, der zwei Tage lang mit Rheinhafen-Geschäftsführerin Elisabeth Lehnen, Stadtkämmerer Manfred Abrahams, Beigeordnetem Thomas Visser und WFG-Geschäftsführer Eckart Preen die Stadt mit den aktuellen Themen repräsentierte.

Kathstede stellte heraus, dass in diesem Jahr bereits 180 000 Quadratmeter Gewerbefläche verkauft worden sind - ein im Vergleich zu 2008 mit 280 000 Quadratmetern (mit der Hafenansiedlung von Thyssen Krupp Steel) "ansehnliches" Ergebnis. In diesem Jahr dominiere der Neubau des Logistikzentrums von Netto in Krefelds Süden an der A44. Knapp fünf Hektar Fläche sind noch zu vermarkten.

"Vor allem die frühen Gespräche haben zu diesem Erfolg geführt, darüber hinaus Flexibilität, schnelle und unbürokratische Hilfe, ein perfekter Service und die gute Kooperation mit dem Grundstücksvermarkter Thyssen Krupp Real Estate", nennt Wirtschaftsförderer Preen Eigenschaften, die mitunter wichtiger als nur der Preis und die Lage seien. Dazu zähle zudem der Mut, den Ausbau des Anschlusses an die Autobahn und der Oberschlesienstraße noch vor Vertragsabschluss in die Wege zu leiten.

"Krefeld wäre kein Industriestandort ohne den Hafen", sagt Abrahams beim Messepräsentationstermin. Der Hafen sei eines der Vorzeigeprojekte der Stadt, schon weil bis zu 15 Prozent des Gewerbeaufkommens inzwischen hier generiert würden.

Möglicherweise habe die Stadt die Bedeutung des Hafens zu spät erkannt, räumt Kathstede ein, doch mit dem fertig gestellten zweiten Terminal, der Ansiedlung von Thyssen Krupp Steel und dem beabsichtigten Anleger für den Kohletransport zum geplanten Kraftwerk sei man durchgestartet.

Elisabeth Lehnen berichtete über die effiziente Partnerschaft mit den Neuss/Düsseldorfer Häfen. Verkehrstechnisch sieht sie freie Kapazitäten nur noch bei der Binnenschifffahrt und mit Abstrichen auf der Schiene.

"In den letzten beiden Monaten hat sich endlich auch der Umschlag wieder verbessert, konjunkturell bedingt und wegen der Erntezeit mit entsprechendem Transportvolumen. Der Hafen, der Krefelder Süden mit dem neuen Logistikpark und den anderen Gewerbegebieten sind Trümpfe, die wir hier auf der Messe ausgespielt haben", sagt Wirtschaftsförderer Preen.

Dabei unterstützte ihn Gerd Frey, Geschäftsführer des Krefelder Zulieferers für Motorräder und Scooter. Durch frühe Gespräche sei es gelungen, dem Betrieb, dem es in Linn zu klein geworden ist, im Gewerbegebiet Uerdingen-Nord ein geeignetes Grundstück anzubieten.

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