Chempunkt: Offene Tür für die Nachbarn

Das Büro der Firma Currenta am Marktplatz in Uerdingen wird von den Bürgern gut angenommen.

Krefeld. Die Eröffnung war am 18. September. Jetzt, zwei Monate danach, zieht Mario Bernards für die WZ ein erstes Fazit. Er ist beim Chemiepark-Betreiber Currenta Leiter des Politik- und Bürgerdialogs und auch für das Nachbarschaftsbüro Chempunkt, Am Marktplatz 9, in Uerdingen, verantwortlich. Sein erstes Fazit ist rundum positiv: „Wir haben mit der Eröffnung des Büros alles richtig gemacht.“

Der Chempunkt hat drei Ansprechpartner für die Bürger, die einfach mal reinkommen, einen Kaffee trinken, sich umschauen und informieren wollen. Die Fragen der Jugendlichen, die mit ihren Eltern kommen, drehen sich zum größten Teil um das Thema Ausbildung im Chemiepark mit seinen 20 Unternehmen. „Viele von denen, die jetzt hier waren, wären wahrscheinlich nicht in unsere Büros auf dem Chemiepark-Gelände gekommen“, schätzt Bernards. „Von daher war die Idee richtig — und die Wahl des Standortes mitten in Uerdingen auch.“

Das dreigeschossige Büro ist ein Zusatzangebot der Firma Currenta, um den Kontakt mit den Bürgern zu intensivieren. Die Ansprechpartner sind Ursula Canders, Silvia Pescher und Klaus Viehmann. Der ist gerade unterwegs und verteilt in umliegenden Kindergärten Obst und Gemüse. Diese Aktion macht Currenta bereits seit Jahren immer dienstags mittags.

Auch Ehemalige kommen, es gibt viele Gespräche. Der Chemiepark hat sich in den Jahren gewandelt, mittlerweile sind dort 7500 Mitarbeiter in 20 Firmen beschäftigt. Die Ansprechpartner erklären die Struktur, erklären, welche Rolle die bekannten Namen Bayer und Lanxess spielen, und auch, welche Aufgabe Currenta als Dienstleister für den Chemiepark erfüllt.

Das Feedback der Bürger sei ebenso positiv wie die eigenen Erfahrungen, sagt Bernards. „Wir hören oft: ,Toll, dass ihr das macht.’ Das Büro ist auch Ausgangspunkt für weitere Aktionen oder Projekte.“ So gibt es bald wieder die Reflektor-Elefanten-Aktion für Erstklässler — die Päckchen werden gerade im Nachbarschaftsbüro gelagert. Am 13. Dezember ist „Tag des Rauchmelders“ mit einer Aktion auch im Chempunkt. Auch die Idee einer Gesundheitswoche zusammen mit dem benachbarten Hospital ist im Büro entstanden und wird im kommenden Jahr stattfinden.

Die Ansprechpartner im Büro erhalten dort alle wichtigen Infos von Currenta. Und ein Prinzip haben sich die Beteiligten auf die Fahne geschrieben, dessen Einhaltung bislang geklappt hat: „Jeder, der im Büro etwas erfragt, was gerade nicht zu beantworten ist, bekommt eine telefonische Antwort innerhalb von 24 Stunden“, sagt Bernards. Er selber ist so oft im Büro wie möglich. Aber es ist nicht seine einzige Anlaufstelle: Seit Amtsantritt in dieser Funktion im Januar hat er über 200 Erstgespräche im gesamten Stadtgebiet geführt.

Dabei geht es oft um das Thema Industrie-Akzeptanz, aber auch um andere Dinge. „Mir war damals noch nicht so klar, dass Ausbildung ein so wichtiges Thema ist. Aber es ist ganz klar: Der Chemiepark ist ein reiner Produktionsstandort. Auch wir müssen auf den Nachwuchs bei den Industriefacharbeitern achten“, sagt Bernards. „Und wir wollen die Standortvorteile stärker betonen. Krefeld hat sehr viel Potenzial.“

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