Bilanz Deutsche Bank: Die Krefelder sind bauwütig

Die Deutsche Bank hat ihre Zahlen 2012 für die Region vorgelegt. Baukredite sind äußerst gefragt.

Krefeld. Des einen Freud’, des anderen Leid: Die günstigen Konditionen sorgen dafür, dass die Baufinanzierung durch die Decke geht. Bei den Anlegern hingegen spricht man angesichts des Zinsniveaus mittlerweile nur noch von Werterhaltung. Das bestätigt auch die Deutsche Bank bei ihrer Jahresbilanz 2012 für die Region.

Wer nicht bereit ist, ein höheres Risiko einzugehen, der verliert angesichts von Inflation und Steuern an Vermögen“, sagt Oliver Schnock, neuer Leiter des Privatkundenbereichs. Umso wichtiger seien eine gute Beratung und ein Vertrauensverhältnis zwischen Kunde und Bank. Die Zahlen, so Schnocks, zeigen, dass dieses Vertrauen bei den Kunden der Bank vorhanden ist. Das Geschäftsvolumen wuchs in Krefeld um 6,1 Prozent, die Zahl der Neukunden um 6500.

Da mittlerweile 90 Prozent aller Überweisungen online liefen, gebe das den 460 Mitarbeitern mehr Zeit für diese Beratungen. Dadurch, dass man die Spezialteams je nach Bedarf in Krefeld und Mönchengladbach einsetze, habe man eine große Flexibilität erreicht. Dem wachsenden Beratungsbedarf will man auch mit der Umgestaltung der Filialen Rechnung tragen: Es gibt mehr Flächen, die vom normalen Geschäftsstellenverkehr abgeschirmt sind. In Krefeld am Ostwall sei eine hohe Summe in den Umbau investiert worden.

Die Baufinanzierung, so Schnock, sei seit Jahren ein Highlight. Obwohl der Niederrhein die kleinste der 20 Deutsche- Bank-Regionen sei, liege er mit einem Wachstum von 18 Prozent bundesweit vorne.

Bei den rund 26 000 mittelständischen Firmenkunden spürt Andreas Gröver eine gewisse Gelassenheit gegenüber den gesamtwirtschaftlichen Turbulenzen. Das liege an der guten Wettbewerbsfähigkeit. Neben der langjährigen Geschäftsbeziehung zu den Kunden punkte die Deutsche Bank vor allem mit ihrer Kompetenz in der internationalen Begleitung. „Ob es um die Absicherung von Währungsschwankungen oder internationalen Überweisungsverkehr geht, die Deutsche Bank kann helfen, ist selbst oder mit Töchtern vor Ort.“

Sorge bereitet Gröver allenfalls die teils noch zögerliche Umstellung auf das neue europäische Zahlungsverkehrssystem SEPA, das ab 1. Februar 2014 eingeführt wird.

Christian Bock hat auch bei seinen vermögenden Kunden erfreuliche Zuwächse zu vermelden. 7,2 Milliarden Euro verwalte man in der Region — ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei seinen Kunden sei eine Bereitschaft erkennbar, auch in andere Werte als den Euro zu investieren. Und auch die Aktie erlebe eine Renaissance. Gefragt seien aber auch alternative Anlageformen in soziale oder ökologische Projekte, so Bock.

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