Standesamt Das kostet das Heiraten in Krefeld

Krefeld · Eine standesamtliche Eheschließung ohne Extras liegt preislich im bundesweiten Mittelfeld. Trauungen an besonderen Orten sind aber begehrt – und teilweise sehr teuer.

 Den schönsten Tag im Leben lassen sich viele Paare gerne auch ein bisschen was kosten.  

Den schönsten Tag im Leben lassen sich viele Paare gerne auch ein bisschen was kosten.  

Foto: dpa/Patrick Pleul

Der schönste Tag im Leben ist in der Regel nicht der günstigste. Die Dating-App Jaumo hat nun die Standesamts-Gebühren zahlreicher deutscher Städte verglichen. Am günstigsten ist es demnach mit 50 Euro für eine standesamtliche Trauung ohne Extras in Bonn. Am meisten zahlen Brautpaare in Wuppertal, nämlich 160 Euro.

Krefeld liegt mit 77 Euro im Mittelfeld. Darin enthalten sind die Anmeldung der Eheschließung (50 Euro), das Stammbuch (ab 15 Euro) und die Urkunde über die Eheschließung (12 Euro). Bei Auslandsbeteiligung fallen 25 Euro mehr an. „Dann müssen wir das Recht der Heimatländer berücksichtigen“, erklärt Achim Kesseler, Leiter des Krefelder Standesamtes. „Das ist wesentlich aufwändiger.“ Zudem müsse dann auch eine internationale Eheurkunde ausgestellt werden, für weitere zwölf Euro.

Die Burg-Termine
sind besonders beliebt

Aber all dies gilt natürlich nur für die Basis-Veranstaltung zu den üblichen Öffnungszeiten im Standesamt an der Rheinstraße. Wer beispielsweise am Wochenende heiraten möchte, an einem der besonderen Trauorte, der greift tiefer in die Tasche. „Besonders beliebt sind die Burg-Termine“, sagt Kesseler. Im Kaminzimmer der Hülser Burg zum Beispiel oder im Jagdschloss der Burg Linn. „Das Rathaus in Uerdingen ist auch schön und die Musikschule Haus Sollbrüggen ist zum heiraten super“, schwärmt Kesseler. Für die Mühle Egelsberg gebe es auch „Anfragen ohne Ende“. Die sei aber wegen eines Umbaus derzeit nicht hergerichtet. „Vielleicht wieder ab Ende nächsten Jahres.“

Buchen kann man die Termine allerdings erst bei Anmeldung der Eheschließung, und diese gilt nur für maximal ein halbes Jahr. „Wir vergeben die Termine erst dann, wenn die Leute auch tatsächlich heiraten können, anders ist es bei über 1000 Eheschließungen im Jahr nicht möglich“, erklärt Kesseler.

So kann es aber auch passieren, dass sich die Brautpaare im Standesamt auf den Füßen stehen, um den Wunsch-Termin zu ergattern. „Wenn am 17. April ein Trau-Termin im Jagdschloss ist, dann stehen hier am 17. Oktober um 8.30 Uhr sechs Brautpaare vor der Tür“, so der Standesamtsleiter. Die Termine bekämen dann fairerweise die ersten vier.

Der Schluff ist der Mercedes
unter den Trauorten in Krefeld

180 bis 200 Euro kosten diese Trauungen an besonderen Orten, 280 Euro sind es sogar in der historischen Straßenbahn Blauer Enzian. Hinzu kommen 66 Euro Standesamtsgebühr. Der Mercedes unter den Krefelder Trauorten ist aber der Schluff: 1050 Euro sind für die Eheschließung in der historischen Eisenbahn an die Stadtwerke Krefeld zu zahlen, die diesen Betrag für den Erhalt der Historischen Eisenbahn verwendet. „16 Mann Besatzung müssen mitfahren, die Schranken bedienen und bewachen – die Vorschriften sind sehr streng“, sagt Achim Kesseler.

Möglich ist die Hochzeit im Schluff auch nur an einem Tag pro Jahr, zu vier Zeiten. In diesem Jahr wurden alle vier gebucht. Laut Ranking ist die Hochzeit im Schluff damit eine der teuersten standesamtlichen in Deutschland: Teurer geht es demnach nur in Bielefeld, Hamburg und München.

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