Wirte wünschen sich wenigstens 15 Grad

An manchen Stellen stehen draußen bereits Tische, Stühle und Bänke. Wegen der Kälte werden sie nicht benutzt.

Krefeld. Draußen ist es ungemütlich, eiskalt pfeift der Wind durch die Straßen. Bei dem Wetter geht niemand gern nach draußen — und setzt sich erst recht nicht auf die Stühle vor Dario Dalbonis Eiscafé an der Marktstraße. Seit dem 1. März hat der Inhaber von „Casa del Gelato“ seine Tische und Stühle nach draußen gestellt. „15 Grad würden schon reichen für die Terrasse. So einen März wie jetzt habe ich noch nie erlebt“, meint er kopfschüttelnd.

Die Fläche für seine Terrasse hat Dalboni von März bis Oktober von der Stadt gemietet. „Das habe ich schon im vorigen Jahr geregelt“, meint Dalboni, der sich wünscht, kurzfristiger auf das Wetter reagieren zu können. In seiner Eisdiele hat er nämlich nur wenig Sitzplätze. „Darum habe ich nur an drei Tagen aufgemacht“, erklärt er.

Auch beim Sausalitos an der Rheinstraße stehen Tische und Bänke in der Kälte. „Die kommen immer um die Zeit raus“, meint Lilli Ouillon. Die Vereinbarungen mit der Stadt würden nicht jedes Mal neu vereinbart, sondern meist einfach Ende des vorherigen Jahres verlängert. Sie findet das in Ordnung: „Das muss rechtzeitig geregelt sein.“

Manuel Kölker, Pressesprecher der Stadt Krefeld, meint, dass die Stadt durchaus spontan reagiere. Die Wirte müssen ihre Flächen beim Fachbereich Tiefbau beantragen, dann wird die Gestaltung der Flächen beurteilt. Dazu gehört unter anderem, ob der Außenbereich mit der Umgebung abgestimmt ist. „Danach bekommen die Gastronomen innerhalb von drei Wochen Bescheid“, erklärt Kölker.

Früher hätten die Wirte die Flächen meist von Anfang April bis Ende September gemietet. „Heute aber haben viele ganzjährig Flächen gebucht und stellen Heizpilze auf, um Flächen für die Raucher zu haben“, berichtet er. Das bestätigt André Thorissen von „Café & Bar Celona“ im Behnisch-Haus. „Bei uns stehen die Tische das ganze Jahr über draußen, weil wir sonst keinen Raucherbereich haben“ sagt er. „Außerdem wäre ein Lagerraum für die Möbel teurer.“ Deshalb habe das Café eine langfristige Vereinbarung mit der Stadt getroffen.

Insgesamt sind dem Fachbereich in diesem Jahr bisher 33 Anträge gestellt worden, 2012 gab es 31 Außengastronomien. Dario Dalboni weiß allerdings nicht, ob er sich bei den Temperaturen derzeit über den genehmigten Antrag freuen soll.

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