Wirtschaft und Verbraucher „Wir wollen die Besten für die Wirtschaft am Niederrhein“

Krefeld · Gastbeitrag: Marcus Miertz, Vorsitzender der Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie, ist Geschäftsführer der Pfeiffer Chemie-Armaturenbau.

 Marcus Miertz mit Jana Drewniok in der Montagehalle von Pfeiffer Chemie-Armaturenbau bei der Einstellung einer Regelarmatur. Die 23-Jährige aus Kerken studiert Maschinenbau an der Hochschule Niederrhein und absolviert ihren Praxisteil in der Abteilung Antriebe/Automatisierung der Firma.

Marcus Miertz mit Jana Drewniok in der Montagehalle von Pfeiffer Chemie-Armaturenbau bei der Einstellung einer Regelarmatur. Die 23-Jährige aus Kerken studiert Maschinenbau an der Hochschule Niederrhein und absolviert ihren Praxisteil in der Abteilung Antriebe/Automatisierung der Firma.

Foto: wz/Küppers

Für uns Unternehmer wird es zunehmend eine Herausforderung, guten Nachwuchs zu finden. Da ist das Deutschlandstipendium eine echte Chance, Studierenden Kontakte zur Wirtschaft zu ermöglichen. Über das Programm unterstützen wir – als Unternehmen und als Arbeitgeberverband – die Hochschulen der Region in ihrem Bestreben, die Besten der Besten zu fördern und für die Wirtschaft am Niederrhein fit zu machen. Das kommt uns am Ende zugute.

Das Deutschlandstipendium ist das größte öffentlich-private Bildungsprojekt, das es in Deutschland je gab. 2011 hat der Bund das Programm aufgelegt. Das Deutschlandstipendium ist die Fortsetzung des früheren NRW-Stipendiums – wir sind hier also Trendsetter. Das Programm sieht vor, dass Studierende 300 Euro im Monat bekommen. Das Stipendium läuft zunächst über ein Jahr, längstens bis Ende der Regelstudienzeit. Unternehmer und Institutionen bezahlen die Hälfte des Förderbetrags. Es können sich aber auch Privatpersonen engagieren. Die anderen 150 Euro kommen vom Bund. Allein 2018 haben die Förderer deutschlandweit 28 Millionen Euro in den Topf geworfen. Mehr als 27 000 Studierende haben davon profitiert.

Die Unternehmerschaft Niederrhein hat als branchenübergreifender Dachverband das Deutschlandstipendium von Anfang an mitgetragen. An der Hochschule Niederrhein wird seit 2010 durch den Branchenverband Unternehmerschaft Metall- und Elektroindustrie Niederrhein jedes Jahr ein Studierender in den Fachbereichen Elektrotechnik/Informatik oder Maschinenbau/Verfahrenstechnik unterstützt. Acht Stipendiaten konnten so bis heute gefördert werden. Überhaupt ist die Nachfrage in den Bereichen „Metall“ und „Elektro“ erfreulich hoch: Aktuell werden 31 Stipendien in diesem Bereich vergeben; insgesamt werden an der Hochschule Niederrhein 190 Studierende von 61 Förderern unterstützt.

An der Hochschule Rhein-Waal unterstützt die Unternehmerschaft Chemie Niederrhein, wo mein Kollege Ralf Schwartz Vorsitzender ist, seit 2016 Studierende in unterschiedlichen Fachbereichen. Bisher kam das drei Stipendiaten zugute.

Das Besondere am Deutschlandstipendium: Die Hochschule trifft die Auswahl und verteilt die Gelder. Förderer und Stipendiat kennen sich daher meist nicht. Für uns als Unternehmen ist das auf jeden Fall sehr gut angelegtes Geld – immerhin stellt die Pfeiffer Chemie Armaturenbau GmbH jedes Jahr 1800 Euro zur Verfügung. Die Unternehmerschaft Niederrhein geht einen etwas anderen Weg und lädt ihre Stipendiaten auch in ihr Verbandshaus auf dem Ostwall in Krefeld ein, um den persönlichen Kontakt herzustellen. So oder so – es entsteht eine Stipendienkultur, die unsere Spitzenposition langfristig sichert.  Wir leisten Begabtenförderung, nutzen das Emblem „Deutschlandstipendium“ zur Eigenwerbung und haben den Austausch mit der Hochschule. Dieser Austausch ist uns wichtig, weil er langfristig die Qualität unserer betrieblichen Bildung sicherstellt und uns die dringend benötigten Fachkräfte liefert.

Das Deutschlandstipendium ist mehr als eine Alternative zum Dualen Studium. Für mich persönlich sind es zwei weitere Beweggründe, weshalb wir hier mitmachen. Erstens: Studierende, die – statt einem Nebenjob nachzugehen – mit einem Stipendium gefördert werden, können sich intensiver auf ihr Studium konzentrieren und die Freiräume nutzen, Kontakte in die örtliche Wirtschaft zu knüpfen.  Zweitens: Sie haben dadurch die Chance, sich ehrenamtlich zu engagieren. Mir ist dieses Ehrenamt besonders wichtig. Ich bin selbst in der Freiwilligen Feuerwehr meiner Heimatgemeinde. Mit anderen Worten: Das Deutschlandstipendium ist nützlich für die soziale Kompetenz, die ein junger Mensch erwerben sollte.

 Infos zum Stipendium:

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