Naturschutz Baumstämme verhindern Parken

Krefeld · Grünstreifen auf der Hüttenallee Höhe Großhüttenhof ist jetzt geschützt vor wild abgestellten Autos.

 Baumstämme dienen neuerdings an der Hüttenallee gegenüber vom Großhüttenhof als Parksperre. In der Vergangenheit hatten dort immer wieder Autos wild geparkt und die Natur geschädigt. 

Baumstämme dienen neuerdings an der Hüttenallee gegenüber vom Großhüttenhof als Parksperre. In der Vergangenheit hatten dort immer wieder Autos wild geparkt und die Natur geschädigt. 

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Entlang der Hüttenallee sind in regelmäßigen Abständen Bäume gepflanzt. In den Räumen dazwischen: freie Grasflächen, so genannte Bankette. Sie sind als naturbelassene Räume gedacht, werden aber häufig als Parkplätze genutzt. Es gibt nur ein Problem – gewollt ist das nicht. Weder der Stadt noch den Anwohner gefällt das. Vor allem zahlreiche Anwohnerbeschwerden sorgten nun für den Aufbau von Absperrungen entlang der Hüttenallee. Insbesondere Besucher des Großhüttenhofes sollen dort oft mit ihren Autos stehen. Dabei sind eigentlich Parkplätze vorhanden. „Doch die reichen oftmals nicht. Wenn hier viel los ist, werden auch der Friedhof und umliegende Plätze zugeparkt“, heißt es von Seiten des Großhüttenhofes. Dort ist jedoch auch nichts Näheres zu den Beweggründen der natürlichen Absperrung bekannt. Man stellt sich folglich eine Frage: „Ob das wirklich etwas bringt?“

Ein natürlicher Schutz soll aufmerksam machen

Die Idee, Baumstämme als Absperrung zu nutzen, „ist nicht neu“, berichtet Lothar Leßmann vom Kommunalbetrieb Krefeld. Schon seit Jahrzehnten werden sie als natürliche Absperrmaßnahmen genutzt. Sie sollen Autos den Zugang zu bestimmten Bereichen verwehren, wie dies an anderer Steller Poller oder ähnliche Maßnahmen erreichen.

Die Baumstämme dienen vor allem dem Schutz der erwähnten naturbelassenen Grünflächen. Zudem erfüllen sie einen ästhetischen Anspruch – Baum neben Baum. Doch sprechen auch andere Gründe dafür: Sie sind preiswerter und außerdem ökologischer als verkehrsübliche Absperrmaßnahmen. Sie sind nur nichts für die Ewigkeit, da sie täglich den Elementen ausgesetzt sind. So kommt es beizeiten auch vor, dass die Stämme verrotten und gegebenenfalls ersetzt werden müssen.

Baumstämme als Absperrung gibt es bereits an vielen Orten Krefelds, beispielsweise am Forstwald. Generell handelt es sich bei den Orten mehr um Außenbereiche der Stadt. Die Aktion wurde, im Auftrag des Kommunalbetriebes, vom Forstbetrieb durchgeführt.

Absperrungen sichern außerdem den Wurzelbereich der Bäume

Im Bereich der Hüttenallee konnten die Anwohner mit der Maßnahme einen Erfolg verbuchen. „Wir bekommen viel gute Rückmeldung“, sagt Leßmann, „die Bewohner freuen sich sehr über die Maßnahmen.“ Doch auch seitens des Kommunalbetriebs sieht man die positiven Effekte. Die Flächen, die dadurch geschützt werden, sind insbesondere trockene Grasflächen. Wenn die Gräser wachsen und ein heiß gefahrenes Auto dort parkt, besteht vor allem im Sommer eine hohe Brandgefahr. Platt gefahrene Stellen verhindern darüber hinaus das Wachstum der Pflanzen und Gräser.

Die Flächen dienen außerdem als Wurzelraum für Bäume. Gerade am Straßenrand sind mittlerweile viele gepflanzt. Auch entlang der Hüttenallee sind in regelmäßigen Abständen hoch gewachsene Bäume zu finden, deren Wurzelwerk sich stark ausgebreitet hat. Der Boden dient ihnen als Quelle für Nährstoffe und die Aufnahme von Regenwasser.

An diesen Plätzen sollen sie auch die Sonnenstrahlen erreichen. Steht ein Auto auf diesen Flächen, so wird die Aufnahme in dieser Zeit verhindert. Mit den Baumstämmen sind natürliche Maßnahmen entwickelt worden, um die Bäume zu sichern und auf den Schutz der Natur aufmerksam zu machen.

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