Wiesbaden will Krefelder Kunstsammlung abluchsen

Sammlerin Helga Lauffs hat offenbar schon mit der hessischen Landeshauptstadt verhandelt. Am Montag trifft sich die Krefelder Stadtspitze mit Vertretern der Sammlung Lauffs.

Krefeld. Das wäre die totale Katastrophe für das gesamte kulturelle Ansehen der Stadt Krefeld: Nach Informationen der WZ soll die Sammlung Lauffs - oder große Teile davon - an das Kunstmuseum Wiesbaden weiter gegeben werden. Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld, das diese knapp 500 Werke umfassende Sammlung mit Schwerpunkt Pop-Art seit Jahrzehnten betreut, würde den Kürzeren ziehen.

Der agile Wiesbadener Museumschef Volker Rattemeyer, der früher selbst für kurze Zeit im Kaiser-Wilhelm-Museum tätig war, hat sich kürzlich bei einem Aufenthalt in Krefeld damit gebrüstet, die Sammlung Lauffs von Krefeld nach Wiesbaden holen zu wollen. Er habe mit Helga Lauffs (82) und einigen ihrer Töchter bereits Gesprächen und sogar schon Verhandlungen geführt. "Es sieht gut aus", hatte Rattemeyer in kleinem Kreis in Krefeld über diese Kontakte behauptet.

In Krefeld ziert man sich schon seit Jahren eine solche für das Kaiser-Wilhelm-Museum notwendige Sanierung zu beginnen, deckelte jüngst noch die auf 11,7 Millionen Euro veranschlagten Kosten auf zehn Millionen. Das verschreckte und verärgerte Helga Lauffs, die zudem wusste, dass man hier nicht immer sorgsam mit ihren Werken umging.

Sitzt Helga Lauffs am Sonntag bei der Ehrung des Museums in Wiesbaden in der ersten Reihe, ist das ein Signal und der Zug wohl abgefahren.

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