Zusammen mit dem WWF Deutschland : Wie der Zoo in Krefeld bedrohten Pandas helfen will
Krefeld Ihre Schönheit ist ihnen zum Verhängnis geworden: Pandas sind aus verschiedenen Gründen bedroht. Der Zoo in Krefeld will zusammen mit dem WWF helfen. Dazu ist ein neues Projekt gestartet worden.
Rusty und Cosima haben sich in die Baumwipfel verkrochen. Die beiden Roten Pandas im Krefelder Zoo mögen den starke Regen nicht, der am Donnerstag die Sonne abgelöst hat. Selbst die Fütterung mit frischem Bambus lockt sie nicht auf den Boden. Dabei dreht sich an diesem Nachmittag alles um sie und ihre gefährdeten Artgenossen in ihrem natürlichen Lebensumfeld. Mit dem „Team Roter Panda Krefeld“ starten die Naturschutzorganisation WWF und der Krefelder Zoo eine enge Zusammenarbeit für den inzwischen auf der Roten Liste stehenden Roten Panda.
Zusammenarbeit mit Krefeld
„Neben Bildung und Forschung haben Zoos auch die Aufgabe eines Artenschutzzentrums“, betont Zoodirektor Dr. Wolfgang Dreßen. Und diese Aufgabe nimmt der Krefelder Zoo sehr ernst – nicht nur bei den Zwergkänguruhs, den Humboldt-Pinguinen, den Spitzmaul-Nashörner oder den Menschenaffen, sondern auch bei dem auch als Feuerfuchs, Katzenbär und Goldhund bekannten „schönsten Säugetier auf Erden“. So hat der Entdecker dieser Art, der Zoologe Cuvier 1825 den Kleinen Panda bezeichnet. „Und diesen Titel haben die Tiere ohne jeden Zweifel verdient.“ Vor zehn Millionen Jahren war er noch auf der ganzen Welt verbreitet, selbst in Deutschland. Heute gibt es keine 10 000 Individuen mehr im Freiland, ihr Lebensraum hat sich auf den Himalaya beschränkt. Und auch dort sind sie stark gefährdet.
Schönheit wird zum Verhängnis
„Ihre Schönheit ist ihnen zum Verhängnis geworden“, erklärt Dr. Stefan Ziegler, Artenschutzexperte und Asien-Referent beim WWF Deuschland. Wegen ihres dichten und sehr warmen Fells sind sie lange Zeit gejagt worden, das zu Fellmützen und Wadenwärmern verarbeitet worden ist. Auch der Verlust des Lebensraumes und der spürbare Klimawandel sei ein großes Problem. Brandrodungen würden wegen der zunehmenden Bodentrockenheit ausufern und Bauern ihr Vieh zum Weiden in die Wälder schicken. Die Bambussprosse, Hauptnahrungsmittel für Pandas, würden dabei zertrampelt.
„Zehn Jahre lang hat der WWF für den roten Panda in Sikkim (Indien) jetzt gekämpft und zerstörten Lebensraum durch Aufforstung zurückgewonnen“, erzählt Ziegler. Auch die Wilderei sei stark eingedämmt worden. Der Krefelder Zoo hat dieses Projekt jahrelang unterstützt. „Nun widmen wir uns einem anderen Brennpunkt: Bhutan“, sagt der Artenschutzexperte.
Bhutan im Visier der Schützer
„In Buthan steht der Naturschutz ebenso in der Verfassung wie das Glücklichsein“, berichtet Dreßen. Lange Zeit galt das Königreich deshalb als Fleckchen „heile Welt“. Tiere sind dort verehrte Geschöpfe und Nationalparks bedecken ein Viertel des Landes. Doch auch dieses Land sei auf dem Sprung hin zu einem Entwicklungsland. Wegen seiner Naturressource Wasser werden Wasserkraftanlagen und Staudämme gebaut ebenso wie Straßen. Dafür werden immer mehr Wälder gerodet. „Damit schwindet auch der Lebensraum der Pandas“, warnt Ziegler. Dennoch stünden die Chancen gut, dort seinen Lebensraum zu erhalten.