Finanzen Wie Krefeld von Heimat-Förderung des Landes profitieren kann

Krefeld · Landesministerin Ina Scharrenbach hat den Vertretern von Vereinen und Initiativen erläutert, wie und womit sie sich um Fördermittel bewerben können.

Die Vertreter von Krefelder Bürgervereinen und -initiativen haben gute Chancen auf Mittel aus der Heimatförderung der Landesregierung. Das ist das Ergebnis des Abends mit Landesheimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) im Forum der Volkshochschule. Nach deren Vortrag konnten die Bürger fragen, wie die Aussichten stehen. Der Verberger Bürgerverein möchte zum Beispiel einen „Kulturweg“ weiter ausbauen und eventuell eine Drucksache herstellen. Die Bockumer möchten den versumpften Graben um Haus Sollbrüggen sanieren und der Uerdinger Heimatbund denkt an eine Aufarbeitung der ehemaligen Bibliothek in einem der denkmalgeschützten Herberzhäuser. Die Ministerin konnte allen Plänen grundsätzlich zustimmen, verwies aber auf Anträge, die über die Bezirksregierung einzureichen sind.

500 Maßnahmen in NRW sind bereits bewilligt worden, voraussichtlich steht erst für 2019 wieder Geld bereit. Bis 2022 stehen rund 150 Millionen Euro für die Gestaltung der Heimat vor Ort, in Städten, Gemeinden und den Regionen zur Verfügung. Dies sei ein Zeichen der Wertschätzung des Landes für Menschen, die sich für die Heimat engagieren, erklärten die CDU-Landtagsabgeordneten Britta Oellers und Marc Blondin. „Wir in Krefeld sind jetzt aufgerufen, uns am Heimatförderungsprogramm zu beteiligen. Je früher wir aktiv werden, desto schneller können wir davon profitieren.“

Eine Förderung ist aus einem von  fünf Töpfen möglich. Ein Überblick:

Heimat-Scheck Damit sollen Projekte lokaler Vereine und Initiativen unterstützt werden, die sich mit Heimat beschäftigen. Dafür werden jährlich 1000 Schecks zu je 2000 Euro bereitgestellt.

Heimat-Preis Diese Auszeichnung wird für innovative Heimatprojekte ausgelobt. Kommunen sollen den Preis vergeben, die Sieger stellen sich anschließend dem Wettbewerb auf Landesebene. Die Stadt könnte vom Land ein Preisgeld von 15 000 Euro erhalten, sofern sie sich per Ratsbeschluss zur Teilnahme entscheidet (siehe Infokasten).

Heimat-Werkstatt In dieser Kategorie sollen sich private Leute oder Nachbarn, die bisher kaum miteinander gesprochen haben, zusammen mit Projekten für den öffentlichen Raum beschäftigen. Die Erörterung in der Heimat-Werkstatt soll Gemeinsamkeiten herausarbeiten und das lokale Gemeinschaftsgefühl stärken. Dieser Prozess wird je Projekt mit mindestens 40 000 Euro gefördert. Empfänger können die Stadt, aber auch Private, Vereine und gemeinnützige Organisationen sein.

Heimat-Fonds Dabei geht es um Spendenakquise. Für jeden eingeworbenen Euro soll es je einen Euro vom Land dazugeben, bis maximal 40 000 Euro. Förderfähig sind Projekte von mindestens 5000 Euro und höchstens 80 000 Euro.

Heimat-Zeugnis Im Fokus stehen die Schaffung und Bewahrung von Bauwerken, Gebäuden oder Orten in der freien Natur, die die lokale und regionale Geschichte ganz besonders prägen. Projekte mit einem Volumen ab 100 000 Euro können mit maximal 90 Prozent (Private) beziehungsweise mit 80 Prozent (Kommunen) unterstützt werden. Antragsberechtigt sind Gemeinden und Gemeindeverbände sowie private und gemeinnützige Organisationen.

Bei ihrem Besuch zeigte sich Ministerin Scharrenbach beeindruckt von dem Plan, den historischen Grundriss Krefelds wieder sichtbar zu machen. Die Krefelderin Claudia Schmidt, die in Amsterdam ein Architekturbüro unterhält, stellte Gestaltungsskizzen und ein Modell für den Bereich Evangelischer Kirchplatz vor der Alten Kirche bis zum Schwanenbrunnen vor.

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