Wertvolle Tipps für angehende Unternehmer
Beim Gründerstammtisch bekommen die Teilnehmer Antworten auf Fragen rund um ihre beruflichen Ideen.
Der Auftakt des ersten Krefelder Gründerstammtischs in der Traditionsgaststätte Gleumes hielt, was sich Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie die Wirtschaftsförderung (WFG) davon versprochen hatten: einen lebhaften Meinungsaustausch zwischen den angehenden Jungunternehmern und solchen, die noch mit einer Idee schwanger gehen. Welche Fallen lauern auf dem steinigen Weg der Unternehmensgründung? Woher bekomme ich Hilfe beim Erstellen meines Businessplans? Ist meine Idee überhaupt tragfähig? Diese und viele weitere Fragen hatten die Teilnehmer auf dem Herzen. Wenn sie sich nicht untereinander weiterhelfen konnten, standen die Gründungsberater von IHK, WFG und dem Netzwerk „Senioren beraten Jungunternehmer“ mit Tipps zur Seite.
Der 51-jährige Klaus Riechers gründet derzeit ein Unternehmen für Sicherheitsbekleidung für Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizeieinsatzkräfte. Da er zuvor in diesem Bereich lange Jahre gearbeitet hat, bringt er die fachlichen und technischen Voraussetzungen mit. Ende des vergangenen Jahres hat er seinen Job aufgegeben und sich entschlossen, sich selbstständig zu machen. „Es dauert, bis man vom Finanzamt seine Umsatzsteuer-ID bekommt“, warnt er seine Mitgründer — wie auch vor den Tücken des Alltags. Denn völlig unpassend gab das Auto seiner Frau den Geist auf, das er bis zur Lieferung seines neuen Kastenwagens benutzt hatte. Zu allem Überfluss verweigerte nach einem Microsoft-Update zunächst seine kaufmännische Software den Dienst. Die Geschäftsidee hat er zusammen mit einer befreundeten Designerin entwickelt, mit der er das Geschäft aufbaut — mit eigenen Produkten und einem Logo unter dem markanten Namen „Kleiderbulle“.
Die Kernfrage, die sich Riechers vor seinem Entschluss stellte: „Kann ich davon meine fünfköpfige Familie ernähren?“ Unterstützung fand Riechers unter anderem bei der Agentur für Arbeit, bei der WFG und beim dort angegliederten Senioren-Netzwerk. Sein Credo: „Die Arbeit muss vor allem Spaß machen.“ Seine Erwartung an den Stammtisch: „Menschen mit ähnlichen Interessen kennenlernen, die Kompetenz mitbringen und Probleme, die ich noch nicht hatte.“ Dann bot er den Teilnehmern großzügig eine Kopie seines Businessplans an und entpuppte sich als echter Netzwerker.