Wer kennt Melodien des alten Glockenspiels?

Neue Installation soll erstmals im Frühjahr erklingen. Dazu braucht die Initiatorin die Unterstützung der Krefelder.

Krefeld. Bis 1985 erklangen die elf Glocken an der Fassade des Schmuckgeschäftes Abeler auf der Neusser Straße regelmäßig, zu jeder Viertelstunde mit dem berühmten Westminster-Schlag und um 12 und 18 Uhr mit einer kompletten Melodie.

Dann verstummten sie. Zuerst ging die Lochkartensteuerung kaputt, dann wurde das Haus verkauft — und irgendwann das Glockenspiel eingemottet. Martina Theißen hat es vor dem Einschmelzen gerettet. Ihrer Initiative ist es zu verdanken, dass sie im nächsten Frühjahr auf der Neusser Straße wieder erklingen.

Unterstützt wird die Geschäftsführerin von Saturn von den anderen Mitgliedern der Interessengemeinschaft Neusser Straße und des Aktivkreises Südliche Innenstadt. Nach der Sitzung am 5. Dezember will sie die notwendigen Arbeiten für den neuen, 6,57 Meter hohen dreieckigen Turm mit Aufhängung für die elf Glocken in Auftrag geben. Der soll in Absprache mit Baustellen-Koordinator Eckhard Lüdecke künftig auf dem Platz vor Saturn und dem alten Sinn-Haus stehen, neben den neuen, beleuchteten Bänken und den Spielgeräten für Kinder.

Mit 10 000 Euro für die Installation hatte Martina Theißen ursprünglich kalkuliert. „Inzwischen sind die Kosten dafür aber weitaus höher.“ Sie hofft auf einen 50-prozentigen Zuschuss aus dem Stadtumbauprogramm West und weitere Spenden.

Damit die Glocken wieder erklingen können, ist allerdings auch eine neue elektronische Steuerungseinheit vonnöten. Eine entsprechende Firma für diese Arbeit hat Martina Theißen in den Niederlanden längst aufgetan. Doch noch steht die Entscheidung darüber aus, welche Melodien „programmiert“ werden sollen.

„Schön wäre es, wenn Stücke erklingen könnten, die die älteren Krefelder schon damals auf der Neusser Straße vernommen haben“, sagt Martina Theißen. Bei ihrer Recherche hat sie auch Karin Bauer-Abeler gefragt, die Tochter des früheren Geschäftsinhabers. Die konnte ihr aber nicht weiterhelfen. Da jede der Glocken nur einen einzelnen Ton habe, sei das Repertoire der Stücke begrenzt.

Deshalb setzt Martina Theißen jetzt auf das gute Gedächtnis der WZ-Leser. Wer sich an einzelne Melodien erinnern kann, schreibe eine Postkarte mit dem Titel an die WZ-Redaktion Krefeld, Rheinstraße 76, 47799 Krefeld, Stichwort: Glockenspiel, oder schicke eine E-Mail an [email protected].

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