Arbeitskampf am Niederrhein Verdi kündigt weitere Streiks in Krefeld, Willich, Mönchengladbach und Co. an

Krefeld · Die Warnstreiks in NRW gehen in die nächste Runde. Stärker betroffen ist nach Verdi-Angaben dann stärker der Niederrhein mit Städten wie Krefeld, Willich, Mönchengladbach. Ein Überblick.

Weitere Streiks in Krefeld, Gladbach, Willich und Co. angekündigt
Foto: dpa/Ole Spata

Die Warnstreiks in NRW gehen nächste Woche weiter – auch Krefeld, Mönchengladbach, Willich und weitere Städte am Niederrhein sind dann stärker betroffen. Ein erster Überblick.

„Die Leute müssen sich in den nächsten Wochen auf Warnstreiks einstellen“, sagte Verdi-Sprecher Udo Milbret. Verdi fordert in der aktuellen Tarifrunde 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber ein monatliches Plus von 500 Euro.

  • Am Dienstag (14. Februar) ganztägig werden Beschäftigte der Stadtverwaltung Mönchengladbach, Korschenbroich, Viersen und Willich, sowie der NEW AG, der MAGS, der Sparkasse Neuss, der Stadtwerke Neuss, des Niersverbandes, der LVR Klinik Viersen, der Sozialholding, der Stadtwerke Willich sowie des Kreises Viersen in den Warnstreik treten, teilte Verdi weiter mit.
  • Am Mittwoch (15. Februar) sollen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi von Freitag sollen in Krefeld Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Krefeld und der Sparkasse Krefeld die Arbeit niederlegen. Gleiches gilt für die Stadtverwaltungen Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort, sowie Beschäftigte der LINEG und der ENNI in Moers.
  • In Krefeld und im Kreis Wesel werden die Bus- und Straßenbahnlinien stark eingeschränkt sein, hieß es. Die Stadtwerke in Krefeld versuchen nach eigenen Angaben, einen Notfallfahrplan zu organisieren, bei dem die Straßenbahnlinien 041, 042, 043 und 044 am Tag des Warnstreiks komplett durch Busse ersetzt werden. Sämtliche Buslinien – mit Ausnahme der Ringbuslinien 045 und 049 in Krefeld-Hüls sowie der Linien 047 und 062 – entfallen am Streiktag, hieß es weiter.
  • In Mönchengladbach wird der Busverkehr komplett zum Erliegen kommen.
  • Kindertagesstätten der bestreikten Stadtverwaltungen öffentlicher Hand werden zu großen Teilen geschlossen bleiben oder im Notbetrieb sein, hieß es weiter. Damit könnten unter anderem auch wieder Kitas in Krefeld betroffen sein.
  • Die kommunalen Bäder in Mönchengladbach, Viersen und Moers werden ebenfalls bestreikt. Auch in den Verwaltungen werden die Dienste am Bürger nur eingeschränkt angeboten, so Verdi weiter.

Streik in NRW: Freitag ÖPNV in Düsseldorf und Wuppertal erneut lahmgelegt

Am Freitag war unter anderem die Düsseldorfer Rheinbahn in der Landeshauptstadt, Meerbusch, dem Kreis Mettmann und bei den Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen betroffen. „Seit gestern fährt nichts“, hieß es von der Rheinbahn am Freitagmorgen. Laut dem Unternehmen verkehren U-Bahnen und Straßenbahnen nicht, es fahren aber einzelne Busse.

Laut Verdi war auch der Nahverkehr in Wuppertal, Solingen und Remscheid erneut betroffen. Insgesamt war der Warnstreik demnach aber weniger umfangreich als am Donnerstag, als auch mehrere Kitas, Müllentsorgungsbetriebe und Kliniken in NRW bestreikt wurden und rund 10 000 Beschäftigte ihre Arbeit niederlegten.

Neu dazu kamen am Freitag laut Milbret Wasser- und Schifffahrtsämter. Eine Sprecherin der für westdeutsche Kanäle zuständigen Abteilung des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) in Duisburg sagte, man sei von dem Warnstreik betroffen, der Regelbetrieb funktioniere aber einwandfrei. Die Schleusen seien zu 100 Prozent in Betrieb, die Schifffahrt sei nicht eingeschränkt.

Mit dem zweitägigen Ausstand am Donnerstag und Freitag wollte die Gewerkschaft ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit Nachdruck verleihen. Diese sind nach Ansicht der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen wirtschaftlich nicht verkraftbar. Die Forderung nach einer Lohnerhöhung von mindestens 500 Euro monatlich entspreche einer durchschnittlichen Lohnerhöhung um 15 Prozent und in den unteren Lohngruppen von bis zu 25 Prozent, betonten die Arbeitgeber. Bundesweit würde dies Mehrkosten von über 15 Milliarden Euro jährlich bedeuten.

(wz)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort