Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt in Krefeld mit zwei Seiten

Krefeld · Unterschiedliche Öffnungszeiten, unterschiedliche Konzepte: Die beiden benachbarten Weihnachtsmärkte in der Krefelder City sprechen verschiedene Besuchergruppen an.

Sandra, Martin und die kleine Laura mögen den „neuen“ Teil des Weihnachtsmarktes an der Dionysiuskirche.

Sandra, Martin und die kleine Laura mögen den „neuen“ Teil des Weihnachtsmarktes an der Dionysiuskirche.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Krefelder Weihnachtsmärkten geht quer durch die Dionysiuskirche. Südlich davon stehen 40 traditionelle Holzbuden, hier lassen sich die Besucher Glühwein, Bratwurst und Reibekuchen schmecken. Auf der nördlichen Seite werden an 15 Hütten unter dem Motto „Made in Krefeld“ Rasierpinsel, Glaskunst und Designer-Objekte verkauft. Wie gefällt’s den Besuchern?

„Geschmackvoll, außergewöhnlich – nur über den Bodenbelag müsste man mal nachdenken. Mit dem Rindenmulch haben Rollator-Nutzer sicher Probleme“, glaubt Joachim Watzlawik. Die Buden auf der anderen Seite der Kirche gefallen ihm weniger.

Volker Dupont hatte ein größeres Hütten-Angebot erwartet: „Es sollten doch mehr werden.“ Sandra und Martin, die mit Töchterchen Laura im Kinderwagen unterwegs sind, freuen sich über die beleuchteten Ringe an den Bäumen und den Mulch-Belag: „Da bleiben die Füße wärmer.“ Und Aussteller Ulrich Ruf schwärmt: „Die tolle Atmosphäre hier zieht die Menschen an.“

„Beide Märkte haben
ihre Daseins-Berechtigung“

Manuel Kölker von der Pressestelle der Stadt Krefeld ist sich sicher: „Beide Märkte haben ihre Daseinsberechtigung.“ Diese Erfahrung habe er sogar in der eigenen Familie gemacht: Manchem gefalle der traditionelle Teil mit Glühwein und Bratwurst besser, das „Made in Krefeld-Special“ auf der anderen Seite der Dionysiuskirche spreche mit seinen hochwertigen Angeboten ein ganz anderes Publikum an.

Befremden lösen die unterschiedlichen Öffnungszeiten aus (siehe Kasten). Doch die Liebhaber von Reibekuchen, so erklärt Kölker, kämen eben früher als solche, die Kunsthandwerk kaufen möchten.

Betreiber des „Crefelder Weihnachtsmarktes“ auf der südlichen Seite sind Alice und Günter Thommessen. Sie hatten diese Aufgabe 2015 mit ihre Firma „Thommessen Christmas Event Management“ übernommen, nachdem die Vergabe nach viel Kritik europaweit neu ausgeschrieben worden war. Vorher hatte eine Schaustellergemeinschaft den Markt organisiert, in dem Familie Thommessen ebenfalls engagiert war. Der Konzessionsvertrag mit ihr endet in einem Jahr.

„Wir haben 160 Nordmanntannen aufgestellt. Der Verein ,Die Wiege’ von Bürgermeisterin Karin Meincke ist bei uns ebenso vertreten wie Altenheime, die montags zum Reibekuchen-Essen kommen“, hebt Alice Thommessen hervor. Um am 21. Dezember, 19.30 Uhr, gebe Patricia Kelly ein Konzert in der Kirche.

„Made in Krefeld“ wird vom Stadtmarketing organisiert. Dessen Chef Uli Cloos hatte schon 2017, als es erstmals stattfand, betont, dass man mit stilvollen Buden eine schöne Atmosphäre schaffen wolle. Dieses Konzept wurde noch ausgebaut. Man sei dabei „in ganz engem Kontakt“ mit Familie Thommessen, betont Cloos. Das „Special“ auf dem nördlichen Platz sei nur mit ihrem Einverständnis möglich gewesen und sei eine „schöne Ergänzung“ zum traditionellen Angebot.

Cloos räumt ein, dass die unterschiedlichen Öffnungszeiten „nicht ideal“ seien. Im Januar bei der Feedback-Runde werde man überprüfen, ob dies funktioniert habe. Wie es dann weitergeht und ob man über das Jahr 2019 hinaus mit Familie Thommessen zusammenarbeitet, darüber sei noch nicht gesprochen worden. Alice Thommessen, die das „Special“ ebenfalls eine Bereicherung nennt, möchte mit ihrem Mann auf jeden Fall über 2019 hinaus den Markt betreiben: „Unsere Familie macht das schon seit 40 Jahren.“

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