Wasser – ein kostbares Gut

Haushalte und Industrie verbrauchen weniger. Gründe: Sparzwang und Umweltschutz.

Krefeld. Das Bewusstsein der Krefelder für die Kostbarkeit des Wasser ist im Laufe der Zeit gestiegen - und damit der Wasserverbrauch gesunken. Doch nicht nur durch Leitungen und Kanäle fließt das Nass durch die Stadt. Auch zahlreiche Flüsse, Bäche, Gräben und Seen prägen Krefeld, genau wie die Bäder.

Die Stadt kann ihren eigenen Bedarf aus dem Grundwasser decken - eine günstige Voraussetzung. "Wir haben allerdings zahlreiche Besonderheiten", sagt Michael Streubel, Sprecher der Stadt. "Durch die Bodenbeschaffenheit ist das Grundwasser nicht überall gleich verteilt." Im Hülser Bruch sei der Pegel niedrig, weswegen dort die anspruchslosen Brombeer-Büsche wuchern. Pflanzen, die großen Wasserbedarf haben, hätten dort kaum Chancen. Im Kliedbruch hingegen gebe es eher zu viel Wasser, was sich bei starkem Regen in überfluteten Kellern niederschlägt.

Die Fließrichtung der Flüsse, Bäche und Gräben, die nur zeitweise Wasser führen, ist nicht einheitlich. "Nicht alle fließen in Richtung Rhein, wie man zuerst vermuten könnte", erzählt Streubel. Wenn man alle Gewässer inklusive Seen aneinander reihen würde, kämen stolze 100 Kilometer zusammen. "Die Qualität des Wassers ist im Großen und Ganzen gut", berichtet Streubel. Nicht von alleine: Die Stadt verringert den Eisengehalt einiger Gewässer regelmäßig. Außerdem wird entschlammt. Die Entkalkungsanlage, die das Wasser weicher macht (die WZ berichtete), soll im Frühjahr 2011 kommen.

Die Gewässer, auch die zahlreichen Wasserschutzgebiete in der Stadt, ziehen nicht so viele Touristen an, wie die Stadt gerne hätte. "Wir werben jedoch mit ihnen, und es kommen zunehmend Tagesgäste vom Niederrhein", sagt Streubel. Natürlich sei das Wasser auch für die Naherholung der Krefelder wichtig - nicht zu vergessen für Angler und die vielen Sportler, die von dem Nass abhängig sind.

Auch die Bäder prägen das Wasser-Bild der Stadt. Der Verbrauch der städtischen Bäder ist dabei ganz von der Zahl der Besucher abhängig. Fassen können die Becken etwa 10 000 Kubikmeter. Pro Jahr kommen durchschnittlich 600 000 Badegäste und verbrauchen damit etwa 100 000 Kubikmeter im Jahr.

Wasserverbrauch

Der Wasserverbrauch in Krefeld ist im Laufe der Jahre kontinuierlich gesunken und in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Mittlerweile verbraucht ein Mensch durchschnittlich 133 Liter pro Tag. Zum Vergleich: vor zehn Jahren waren es in NRW noch 141 Liter. "Das liegt einerseits daran, dass die Menschen sensibler Wasser verbrauchen", erklärt Dirk Höstermann, Sprecher der Stadtwerke Krefeld (SWK). Also Menschen, die beim Zähneputzen den Wasserhahn zudrehen oder Toilettenspül-Spartasten benutzen. "Hinzu kommt, dass die Haushaltsgeräte sparsamer geworden sind", so Höstermann.

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