Krefeld Was die Arbeitnehmer in Krefeld beschäftigt

40 Teilnehmer, heiße Debatte: SPD-Landespolitiker baten zum 1. Personalrats- und Betriebsräteforum.

Krefeld: Was die Arbeitnehmer in Krefeld beschäftigt
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Bude ist gerammelt voll. 40 Arbeitnehmervertreter treffen sich auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten und der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) bei der IG Metall am Ostwall. Die Erwartungen an dieses 1. Personalrats- und Betriebsräteforum in Krefeld übertreffen sie sogar. Diese Runde soll zu einer festen Einrichtung werden.

Siemens, Outokumpu, Edelstahlwerke, Chemiepark, Canon, Siempelkamp, Tölke und Fischer, sogar Amazon. Die Bandbreite der Teilnehmer ist enorm wie die Themenpalette. Lebhaft diskutiert und eindrücklich schildern die Arbeitnehmervertreter, wie es in ihren Betrieben um Mitbestimmung, Leiharbeit oder Digitalisierung bestellt ist.

Einer von ihnen ist Hasim Centürk, Betriebsratsvorsitzender bei Outokumpu, der schildert, welche Probleme gerade global aufgestellte Unternehmen haben. „Da gibt es Ärger mit einem Kollegen und du weißt erstmal nicht, wer ihm denn vorgesetzt ist.“ In einem konkreten Fall habe er seinen Verantwortlichen dann in Schweden ausgemacht. „Wir müssen uns zunehmend mit der sogenannten Matrix Organisation beschäftigen.“ Er erwartet von der Politik, dass deutsche Arbeitnehmer keine Nachteile erleiden, weil die Unternehmen in der Stahlindustrie Mehrbelastung durch EEG-Umlage und Emissionshandelsgesetz stemmen müssten.

DGB-Chef Ralf Köpke spricht für die Unternehmen, die nicht mal einen Betriebsrat haben, erzählt von einem Fall aus Oppum. „Bei Certuss Dampfautomaten haben wir versucht, mit drei Mutigen einen Betriebsrat zu gründen. Die Geschäftsführung hat das mit allen Mitteln verhindert, Druck ausgeübt. Und sich anschließend damit gebrüstet.“

Heinz Spörk von Siemens appelliert an die Gewerkschafter selbst. Er habe den Eindruck, dass Politik und Gewerkschaften mit der Leiharbeit ihren Frieden geschlossen haben. Eine Million Menschen arbeiten unter prekären Verhältnissen, das ist eine ganz miserable Geschichte.“ (mip)

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