Interview Warum die Band Les Yeux d'la Tête Krefeld liebt

Die französische Gruppe ist in den letzten Jahren immer bekannter geworden. Am Freitag möchten die Musiker ihr neues Album in der Kulturfabrik vorstellen.

 Les Yeux d´la Tête mit Sänger Benoît Rose (v.l.) wollen ihr Publikum in Krefeld mit neuen Songs überzeugen.

Les Yeux d´la Tête mit Sänger Benoît Rose (v.l.) wollen ihr Publikum in Krefeld mit neuen Songs überzeugen.

Foto: Hamza Djenat

Die französische Band Les Yeux d‘la Tête spielt seit Jahren immer wieder in Krefeld. Am Freitag stellt sie ihr neues Album Murcielago in der Kulturfabrik vor. Im Interview erklärt Sänger und Gitarrist Benoît Rose, was die Band am hiesigen Publikum schätzt, was sie mit der Stadt verbindet und was sich mit den jüngsten Aufnahmen verändert hat.

Ihr habt in den letzten Jahren oft in Krefeld gespielt, was mögt ihr an der Stadt?

Benoît Rose: Leider haben wir nicht viel Zeit, um die Städte zu besuchen, in denen wir spielen. Das meiste, was wir in Krefeld gesehen haben, sind die Leute von hier, die zu unseren Shows kommen. Und ich kann sagen, dass sie wirklich nett sind und sich freuen, uns in ihrer Stadt zu begrüßen. Wir spüren nur gute Stimmung und gute Gefühle, wenn wir hierher kommen. Das ist gut für uns und die Stimmung während der Show. Live-Musik ist ein Austausch zwischen Künstlern und Menschen. Und Krefeld ist eine der ersten Städte, in denen wir in Deutschland gespielt haben. Unsere erste Show liegt vielleicht zehn Jahre zurück, in einem kleinen Club. Daher ist es sehr schön, in eine der ersten Städte zurückzukehren, die uns willkommen geheißen hat und jedes Mal an größeren Veranstaltungsorten zu spielen.

Gibt es ein Konzert in Krefeld, das besonders in Erinnerung geblieben ist?

Rose: Ich erinnere mich an eine Show am Ende eines Sommers in der Kulturrampe. Wir waren etwas müde, weil es das Ende der Tour war und weil es sehr sehr heiß war. Aber weil es sehr heiß war, waren die Leute auch verrückt und wir wurden auch sehr schnell verrückt. Die Show war großartig, ein Wahnsinn!

Ich habe gelesen, dass euer drittes Album Liberté Chérie für euch eine Art Durchbruch war und die Band außerhalb Frankreichs bekannter gemacht hat, richtig? Wie habt ihr diese Veränderung erlebt?

Rose: Ja, dieses Album hat uns geholfen, immer mehr Grenzen zu überqueren und größere Konzerte und Festivals zu spielen. Das ist großartig für uns, weil wir es wirklich lieben, zu reisen und die Welt mit unserer Musik zu erkunden, neue Leute kennenzulernen, neue Inspirationen, neue Situationen, neue Kulturen, neue Lebensweisen — das ist gut für jedes menschliche Wesen. Und es ist immer schön zu sehen, dass unsere Musik und Inhalte mehr und mehr Menschen berühren.

Was ist der Unterschied zwischen einem Auftritt in Paris und Krefeld?

Rose: Paris ist sehr speziell, weil es unsere Heimatstadt ist. Also spielen wir vor unseren Freunden und Familien. Es ist eine Mischung aus Intimität und Verrücktheit, weil sie uns von Anfang an kennen und immer glücklich sind, uns zu sehen. Der ganze Raum kennt alle Texte. Wir spielen oft wirklich alte Lieder. Wir versuchen, lange Shows zu spielen, weil wir wissen, die Leute wollen jedes Album und jede Periode von Les Yeux d‘la Tête. Und die Konzerte sind immer Wochen vorher ausverkauft, die Besucher sind also richtig motiviert.

Nach einem Auftritt beim Folklorefest hat mir meine Freundin begeistert von euch erzählt — ihr seid eine Liveband, oder?

Rose: Jede Studioaufnahme-Session ist für uns ein sehr wichtiger Moment, weil es der Moment ist, indem du etwas fürs Leben festhältst. Aber am liebsten spielen und teilen wir unsere Musik. Dabei können wir unsere Songs ein bisschen verändern und Dinge abhängig von der Stimmung im Publikum arrangieren. Wir lieben es zusammen zu sein — auf Tour, auf der Bühne. Es ist der beste Moment, zu sehen, wie die Menschen auf unsere Musik und Botschaften reagieren.

Der Name eures aktuellen Albums Murcielago bedeutet Fledermaus, es klingt ein bisschen ruhiger als der Vorgänger - wie war euer Ansatz? Ist es bei den Konzerten auch ruhiger?

Rose: Wir haben es diesen Namen gegeben, weil wir Mexiko Tribut zollen wollten, wo dieses Album größtenteils erschaffen wurde. Ein spanisches Wort war also wirklich willkommen — und die Fledermaus gilt besonders in den lateinamerikanischen Kulturen als Symbol des Wandels, der Evolution und der Furcht. Und weil wir ein wenig den Stil gewechselt haben, dachten wir, es wäre der perfekte Name. Wir sind ein bisschen ruhiger als vorher, ja, aber wir sind immer noch dieselben tief im Inneren — mit unserer süßen Verrücktheit, die Du auf der Bühne finden wirst.

Für das Konzert am Freitag in der Kufa gibt es Tickets ab 20,80 Euro plus Gebühren, an der Abendkasse 23 Euro. Einlass ab 19 Uhr.

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