Innenstadt-Kultur : Warum das Folklorefest in Krefeld rockt
Internationale Musik, leckeres Essen aus verschiedenen Ländern: Auch 2018 hat das Folklorefest seinen Besuchern wieder viel geboten. Zwei Tage lang wurde in der Innenstadt gefeiert.
Moderator Johannes Floehr ist bereits während des Soundchecks ein wenig hibbelig. Erst als am Samstagabend Flavia Coelho auf die Bühne springt, legt sich seine Nervosität. Dicht an dicht stehen die Zuschauer am vor der Bühne am Platz An der Alten Kirche. Sie erwarten mit Spannung den„Wirbelwind“ aus Brasilien. Für Viele ist die Sängerin der Höhepunkt des diesjährigen Folklorefestes. Die Brasilianerin betritt aber nicht alleine die Bühne. Keyboarder Victor Vagh und Schlagzeuger Al Chonville begleiten sie und spielen 75 Minuten lang, was das Zeug hält.
Afrobeats, Samba, Reggae, Rock und Jazz: Obwohl die Künstlerin eher von kleiner Statur ist, füllt sie den kompletten Platz mit ihrer großartigen Stimme. Sie kombiniert eingängige brasilianische Melodien mit vielen anderen musikalischen Stilrichtungen. Dazu wirbelt Coelho über die Bühne, tanzt, steht nicht still. Das steckt an, so dass auch die Zuschauer zu den Rhythmen bewegen. Als sie am Ende ihrer Show ein „Dankeschööön Krefeld“ ins Mikrofon haucht, bebt der Platz. Coelho hat die Besucher in ihren Bann gezogen, sie sind ganz aus dem Häuschen.
Die nachfolgende Gruppe 47Soul aus Palästina und Jordanien hatte es nach dem Auftritt der stimmgewaltigen Brasilianerin nicht leicht. Aber auch sie lieferten einen tollen Auftritt mit nahöstlichen Klängen. Und so klang der Samstag langsam aus. Bereits am Nachmittag hatte Oberbürgermeister Frank Meyer gemeinsam mit der Krefelder Integrationsbeauftragten Tagrid Yousef sein Grußwort gesprochen. Er dankte vor allem den über 150 ehrenamtlichen Helfern, die sich, in ihrem roten T-Shirts erkennbar, um einen guten Ablauf des Festes bemühten. Um dem Gedanken des Folklorefestes gerecht zu werden trug Tagrid Yousef ein prächtiges palästinensisches Kleid ihrer Großmutter. Sie war gerne bereit Fragen über ihre Heimat und der dortigen Bräuche zu beantworten.