Bekannter Künstler aus Krefeld Wagenbauer Florian Noever ist tot

Krefeld · Der Künstler stirbt im Alter von 65 Jahren. Bekannt geworden ist er durch den Karneval in Krefeld, denn dort hat er Mottowagen für den Rosenmontagszug entworfen.

 Florian Noever, hier 2016 beim Vermessen von OB Meyer als Pappfigur, baute jahrzehntelang die Mottowagen für den Krefelder Rosenmontag.

Florian Noever, hier 2016 beim Vermessen von OB Meyer als Pappfigur, baute jahrzehntelang die Mottowagen für den Krefelder Rosenmontag.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Die Krefelder Kulturszene trauert um Florian Noever. Der Künstler und langjährige „Wagenbaumeister“ im Rosenmontagszug ist  – wie erst jetzt bekannt geworden ist  – Ende Oktober im Alter von 65 Jahren gestorben. Florian Noever hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

Am bekanntesten geworden ist er durch den Karneval, obwohl Florian Noever in Gesprächen mit der WZ mehrfach beteuert hat, dass er selbst alles andere als ein begeisterter Jeck war. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, schon seit Ende der 70er-Jahre weit über 100 Mottowagen für den Zug am Rosenmontag zu entwerfen und mit seinem Team in der Wagenbauhalle in Traar zu bauen. Auch wenn er nie die Berühmtheit seines Düsseldorfer Kollegen Jacques Tilly erlangt hat, weil im Krefelder Karneval so viel politischer Biss und drastische Satire einfach auch nicht erwünscht waren („Mit allem, was politisch ist, muss man in Krefeld aufpassen“, sagte er), werden doch viele seiner gelungenen Wagenkrationen in Erinnerung bleiben. Zum Beispiel der zu Krefelds beiden Top-Sportvereinen 2019, als Noever den Grotifant im KFC-Trikot und den KEV-Pinguin von einem großen braunen Bären führen ließ, auf dessen Schärpe in Großbuchstaben  der Name „Ponomarev“ stand.

Neben den Karnevalswagen war der Künstler mit seinen Tierskulpturen viele Jahre auch bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem Pottbäckermarkt präsent. Da bot er zum Beispiel Eulen, die bis zu 15 Kilo wiegen konnten, aber auch Vogeltränken und -häuschen, deren Glasur farbig schimmerte, an. Zudem hat er sehr schöne Keramikverkleidungen an Häusern angefertigt, so am Gutenbergplatz. Der in Krefeld geborene Sohn des Malers Klaus Peter und der Grafikerin Anna Noever unterrichtete eine Zeit lang am „Fabritianum“. Regelmäßig bot er Kurse zur Erstellung von naturalistischen oder abstrahierten Tierskulpturen aus Ton an. Noever hat auch die Skulptur entworfen, die beim  Kabarettpreis „Krefelder Krähe“ verliehen wurde, unter anderem an Preisträger wie Konrad Beikircher, Dieter Hildebrandt oder Dieter Hallervorden.

(AS)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort