Verkehr : Radstation statt Fahrradparkhaus
Krefeld Von einer Einrichtung wie im niederländischen Utrecht mit 12 500 Stellplätzen ist Krefeld weit entfernt.
Im niederländischen Utrecht ist im Mai am Bahnhof das größte Fahrrad-Parkhaus der Welt eröffnet worden: Es hat nicht weniger als 12 500 Abstellplätze. Auch in Krefelds niederländischer Partnerstadt Leiden ist im Zentrum eine (allerdings deutliche kleinere) Einrichtung dieser Art zu finden. Und was ist mit Krefeld? Immerhin soll auch hier der Radverkehr durch Projekte wie der „Krefelder Promenade“ und der Fahrradoffensive deutlich ausgeweitet werden. Gehört dazu nicht auch der Bau von Fahrradparkhäusern?
Ziel der Fahrradoffensive ist es, den Anteil des Radverkehrs in Krefeld bis zum Jahr 2030 von derzeit 21 auf 30 Prozent zu steigern. Zum Vergleich: In Utrecht, eine Stadt mit mehr als 350 000 Einwohnern, werden schon jetzt mehr als 40 Prozent aller innerstädtischen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt – Tendenz steigend.
Über den Neubau von riesigen Radparkhäusern nach niederländischem Vorbild denkt Andreas Domanski vom Fahrradclub ADFC derzeit gar nicht erst nach. „Ich wäre schon froh, wenn es gelänge, die vorhandene Radstation am Hauptbahnhof so lange am Leben zu halten, bis die beschlossene neue Station am Südausgang fertig ist.“ Die von der Diakonie betriebene Einrichtung in der ehemaligen Expressgutabfertigung liegt eigentlich perfekt, kann aber aufgrund von Wasserschäden und Schimmelbildung im Gepäcktunnel nicht mehr lange genutzt werden.
Mobilitätsstation am Südausgang wird ab 2020 geplant
2001 war die Station mit 360 Einstellplätzen, Fahrradverleih, Reparaturservice und behindertengerechter Toilette eingerichtet worden. Schon 2014 wurde aber aufgrund der erheblichen Baumängel ein Planungsbüro mit einer Machbarkeitsstudie für eine neue Station beauftragt. „Das Ergebnis wird in Bälde erwartet. Für das Jahr 2020 ist die Planung einer Mobilitätsstation am Südausgang vorgesehen, so dass dann die Krefelder Radstation dahin umsiedeln kann“, kündigt Stadtplaner Norbert Hudde an.
Wie Beigeordneter Thomas Visser ergänzt, werde die alte Station auf jeden Fall offen gehalten, bis die neue fertig ist. Wird diese dann auch mehr als bescheidene 360 Plätze zur Verfügung haben? „Das ist möglich. Es hängt vom Platz ab, der zur Verfügung steht“, so Visser. Ein Datum für die Fertigstellung kann er allerdings noch nicht nennen.