Theaterplatz Visser: Die Szene hat sich verteilt

Auch ohne Eingriffe von außen ist die Zahl der Menschen auf der Platte zurückgegangen, sagt der Dezernent.

Theaterplatz: Visser: Die Szene hat sich verteilt
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Die Szene auf dem Theaterplatz hat sich in den vergangenen Monaten verändert, findet Gesundheitsdezernent Thomas Visser. Und zwar ganz ohne Eingriffe von Stadt oder Polizei. Seien es früher rund 60 bis 80 Personen gewesen, die sich Tag für Tag auf der Fläche zwischen Mediothek, Theater und Seidenweberhaus aufhielten, sei die Zahl mittlerweile deutlich geringer. Die Szene habe sich dezentralisiert.

Das war auch Thema in der jüngsten Sitzung der Fachgruppe Theaterplatz, die das vieldiskutierte Thema die letzten Jahre begleitet hat. Das Gremium aus Politikern, Verwaltungsfachleuten und Vertretern verschiedener Interessengruppen ist auch als Runder Tisch bekanntgeworden.

Die meisten Verbesserungsvorschläge, die erarbeitet und dann vom Rat beschlossen worden waren — wie verstärkte Kontrollen, intensivere Reinigung, Verschließen der Tiefgaragen-Abgänge und Bepflanzen des Brunnens — sind mittlerweile umgesetzt.

Ziel Vissers war es, mehr Ruhe in die Diskussion zu bringen, da das Problem durch Vertreibung der Menschen — wie immer wieder gefordert wurde — nicht zu lösen sei. Visser: „Diese Menschen lassen sich nicht einfach so verpflanzen. Und so lange sie nicht kriminell werden, gibt es auch keine Rechtsgrundlage dafür, sie vom Platz zu vertreiben.“ Eine Stadt dieser Größenordnung müsse mit diesem Thema leben.

Ohne Zutun von außen haben verschiedene Herkunft und unterschiedliche Abhängigkeiten dazu geführt, dass sich auch zusätzliche Treffpunkte entwickelt hätten — zum Beispiel am Kaiser-Friedrich-Hain, am Luther- oder auch am Schinkenplatz.

Immer wieder vorgeschlagen wurde die Einrichtung eines Drogenkonsumraums. Visser ist jedoch davon überzeugt, dass die Einrichtung viel teurer wäre, als die jetzt praktizierte gute Zusammenarbeit mit der Caritas und deren Streetworkern, sowie den Angeboten wie das Café Pause. „Das halte ich für effizienter und auch sinnvoller. Wir brauchen eine Sozialarbeit, die schon bei den Kindern der Abhängigen ansetzt.“

Für eine „Feigenblattdiskussion“ hält er das Hin und Her um die Toilette, die nach langem Streit zum Jahreswechsel endgültig abgebaut wurde. Zu dem Zeitpunkt war sie nicht nur völlig kaputt und unbrauchbar, sie wurde — laut Visser - auch zu allem Möglichen, aber nicht zum eigentlichen Zweck genutzt.

Entsprechend seien die Anlieger des Theaterplatzes weiterhin mit dem Problem Urin und Fäkalien konfrontiert. Daran habe sich weder mit noch ohne Toilette etwas geändert.

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