Gesundheit Vier Corona-Fälle: Virus bringt das Leben in der Stadt zum Erliegen

Krefeld · Großveranstaltungen werden abgesagt oder verlegt. Auch KFC-Spiele, Gartenwelt und Galopprennen fallen aus.

 Ernste Gesichter bei der kurzfristig einberufenen Pressekonfernez zu Corona in Krefeld (v.l.): Dirk Plassmann (Leiter OB-Büro), Oberbürgermeister Frank Meyer, Stadtdirektorin Beate Zielke sowie Dr. Agnes Court und Dirk Hagenräke vom Fachbereich Gesundheit.

Ernste Gesichter bei der kurzfristig einberufenen Pressekonfernez zu Corona in Krefeld (v.l.): Dirk Plassmann (Leiter OB-Büro), Oberbürgermeister Frank Meyer, Stadtdirektorin Beate Zielke sowie Dr. Agnes Court und Dirk Hagenräke vom Fachbereich Gesundheit.

Foto: Andreas Bischof

Das Corona-Virus bringt das sportliche und kulturelle Leben in Krefeld immer mehr zum Erliegen. Dies um so mehr, seit am Mittwoch bekannt wurde: Auch vier Krefelder haben sich angesteckt.

Laut Seidenweberhaus GmbH fallen alle Veranstaltungen dort aus – auch wenn sie weniger als 1000 Zuschauer haben. Betroffen ist unter anderem die Show von Sascha Grammel am Dienstag, 17. März. In Abstimmung mit dem Veranstalter gibt es einen Ersatztermin am 14. September, teilt die Seidenweberhaus GmbH als Betreiber der Yayla-Arena mit. Die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Falls der neue Termin nicht wahrgenommen werden könne, würden die Kosten erstattet. Betroffene sollen sich an ihre Vorverkaufsstelle wenden. Abgesagt werden auch die Veranstaltungen „Deutschland Military Tattoo“ am 21. März und Ralf Schmitz am 28. März. Für Ralf Schmitz gibt es einen Ersatztermin: Die Veranstaltung findet nun am Donnerstag, 14. Mai, 20 Uhr, in der Arena statt. Weitere Informationen will der Betreiber schnellstmöglich bekannt geben. „Wir befinden uns in engen Gesprächen mit den jeweiligen Veranstaltern, um das weitere Procedere abzustimmen“, heißt es.

Die Kulturfabrik (Kufa) ist in ähnölicher Form betroffen: Das Gesundheitsamt hat die Durchführung aller bis einschließlich 12. April geplanten Veranstaltungen untersagt. Bereits gekaufte Karten können an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. Dazu Robin Lotze, Vorstandsvorsitzender der Kufa: „Natürlich steht die Gesundheit aller an vorderster Stelle. Eine derart lange Pause trifft die Kulturfabrik jedoch hart, der finanzielle Verlust ist noch nicht absehbar. Wir befinden uns jetzt erst einmal in Gesprächen mit Agenturen und Künstlern, um zu klären, wie wir mit bereits verkauften Karten verfahren und ob die Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können. Sobald wir eine Lösung gefunden haben, werden wir diese kommunizieren.“

Oberbürgermeister Frank Meyer kündigte für Donnerstag die Entscheidung darüber an, welche städtischen Veranstaltungen unbedingt notwendig sind und welche abgesagt oder verschoben werden. Das geplante Fan-Hearing Grotenburg im Seidenweberhaus wird nun am Sonntag ab 11 Uhr in virtueller Form stattfinden. Einzelheiten will die Stadt am Donnerstag nennen. In allen Fällen seien Absagen „hochgradig ärgerlich“, so Meyer.

Dies gilt auch für die Krefelder Gartenwelt, die vom 27. bis 29. März auf der Galopprennbahn stattfinden sollte. Einen Ersatztermin gibt es nicht. Betroffen sind die Galopp-Veranstaltungen auch selbst: Der erste Renntag im Stadtwald, der Auftakt in die Turf-Saison, der für den 22. März geplant war, fällt aus. Noch offen ist, ob er eventuell zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird. Der Blick richte sich nun auf den April-Renntag am 26. April.

Auch das Ende der Eishockeysaison für die Krefeld Pinguine wird nicht mehr gefeiert. „Wir haben uns schweren Herzens entschließen müssen, den Saisonabschluss am kommenden Freitag, 13. März, ebenso wie den Ausrüstungsverkauf, abzusagen“, teilte der Verein mit.

Der Fußball ist ebenso betroffen: Die nächsten zwei Spieltage in der 3. Liga sind komplett abgesagt worden. Das sind beim KFC die Paarungen beim SV Waldhof Mannheim am Freitagabend und am Dienstagabend gegen Meppen in Düsseldorf.

Auch im Handball gibt es aktuelle Einschnitte: Das Spiel der HSG Krefeld bei Bayer Dormagen, das für den Samstag terminiert war, findet nicht statt. Aktuell ist das Lokalderby nur auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Wie der TSV Bayer Dormagen mitteilte, will der Verein versuchen, einen späteren Termin zu finden. Bereits erworbene Tickets für das Spiel erhalten nach Angaben des Vereins für den noch zu bestimmenden Nachholtermin ihre Gültigkeit. Der Schwimmverein Bayer Uerdingen 08 handelt ähnlich: Das Covestro-Schwimmfest am 14. und 15. März findet nicht statt.

Ebenfalls als Vorsichtsmaßnahme hat sich die Theaterleitung entschieden, den Theaterball (1200 verfügbare Karten) in Mönchengladbach abzusagen. Die für Samstag, 21. März, geplante Veranstaltung sollte wieder Tanzfreunde an den Niederrhein locken. Bereits erworbene Theaterball-Tickets können ab sofort an der Theaterkasse zurückgegeben werden. Was mit den weiteren Theater-Veranstaltungen geschieht, ist derzeit offen. Laut OB Frank Meyer werde darüber am Donnerstag informiert. Generalintendant Michael Grosse hat allerdings noch am Mittwoch erklärt, dass alle Vorstellungen wie geplant stattfinden werden.

Die Mehrheit der Grundschulleitungen hat sich laut Stadtverwaltung zudem dafür ausgesprochen, die beiden Endrundentermine des Sparda-Bank-Cups auf den Zeitraum nach den Osterferien zu verschieben. Daher finden die beiden für Mittwoch, 11. März, und Donnerstag, 12. März, festgesetzten Spieltage nicht an diesen Terminen statt. Für die Wettkämpfe der Förderschulen, Berufskollegs und weiterführenden Schulen am Montag, 16., und Dienstag, 17. März, ist aktuell keine Verschiebung vorgesehen. Der Grundschulsporttag könne jedoch definitiv nicht wie geplant am Mittwoch, 1. April, stattfinden, da zu diesem Ereignis mehr als 1000 Teilnehmer erwartet werden. Sobald die neuen Termine bekannt sind, werde der Ausschuss für den Schulsport alle Beteiligten informieren.

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