Naherholung Ideen für den Landschaftspark West

Krefeld · Der Verein Freiraum NordWest kämpft für seine Vision an der Ottostraße und gegen die Bau-Option des Regionalplans.

 Hans-Axel Kemna, Klaus Schmitz und Rolf-Bernd Hechler (v.l.) vom Verein „Freiraum NordWest“ stellen ihre Ideen für den Landschaftspark an dem Infohäuschen vor dem Kindermitmach-Bauernhof „Mallewupp“ an der Ottostraße vor.

Hans-Axel Kemna, Klaus Schmitz und Rolf-Bernd Hechler (v.l.) vom Verein „Freiraum NordWest“ stellen ihre Ideen für den Landschaftspark an dem Infohäuschen vor dem Kindermitmach-Bauernhof „Mallewupp“ an der Ottostraße vor.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Während der Lockdowns haben noch mehr Krefelder als sonst die Wegstrecke der Ottostraße zwischen Horkesgath und Peter-Lauten-Straße zum Spazierengehen, Radfahren und vor allem „Frische-Luft-Tanken“ genutzt, vorbei an dem Mitmach-Bauernhof „Mallewupp“, der Kleingartenanlage Uhlenhorst, der „Brunnengalerie“ in Richtung Holthausens-Kull. Wenn es nach der Vorstellung des Vereins „Freiraum NordWest“ geht, könnte hier in den nächsten Jahren der Landschaftspark West entstehen. Wie angekündigt, haben Mitglieder Ideen gesammelt und entwickelt. Ihre Vision von einem Naherholungsgebiet für Städter wie auch eines wichtigen Beitrags zum Klimaschutz stellen sie nun vor.

Sträucher am Wegesrand und neue Bäume für den Anfang

„Als erstes könnten an den Wegrändern Sträucher und auf den Flächen einzelne Bäume neu gepflanzt werden“, sagt Rolf-Bernd Hechler. Er ist nicht nur Beisitzer, sondern auch wegen seines Engagements für den Landschaftspark für die Grünen mit Direktmandat im vergangenen Herbst in den Rat eingezogen. Ihm ist ebenso wie seinen Mitstreitern Klaus Schmitz und Hans-Axel Kemna klar, dass mit der Ausweisung des Gebietes Obergplatz/Ottostraße ebenso wie Oppum-Süd als „Sondierungsbereiche“ im aktuellen Regionalplan die Weichen für eine künftige Bebauung gestellt worden sind. Deshalb sind auch keine Fördergelder aus Umwelt- und Naturschutzprogrammen von Bund und Land für ihre Vision abrufbar.

Der Verein hofft dennoch weiter auf ein Umdenken des Regionalrates und der beiden Krefelder Vertreter von CDU und SPD. „Schließlich ist gegenüber der Grundschule Horkesgath – wenn auch auf Tönisvor­ster Gebiet – alles schon als Baufläche ausgewiesen“, sagt Kemna. Und die Beispiele des Landschaftsparks West in München und die Umwandlung des stillgelegten Flughafen Tempelhof in Berlin zu einem großen Park mit Picknickbereichen und Gemeinschaftsgärten bestärkt sie in ihrem Tun.

„Die Fläche des Landschaftsparks soll Teil einer zusammenhängenden ökologisch wertvollen ‚Grünen Lunge’ werden“, erklärt Schmitz. Das gesamtstädtische Konzept „Innerer Ring“ zur Verknüpfung von Grünzügen und Parkflächen soll durchgehend erhalten und ausgebaut werden, wie es im Leitbild des Freiflächenplans (von 2015) beschrieben werde. „Die Anfänge dieser Planung reichen bis in die 1980er Jahre zurück“, so Schmitz. Deshalb lehnen er und die anderen Vereinsmitglieder auch die vor drei Jahren vorgestellte Planung für ein Neubaugebiet eines privaten Investors auf den beiden zusammen etwa 37 000 Quadratmeter großen Flächen ab. Auch die Stadt hatte die Voranfrage damals abgelehnt mit Verweis auf den gültigen Flächennutzungsplan und den damaligen anderslautenden Regionalplan. Schließlich verläuft dort eine wichtige Frischluftschneise für die Innenstadt sowie die „Brunnengalerie“ der Stadtwerke als Wasserschutzgebiet.

Nach der Vorstellung des Vereins soll dort ein Park für alle entstehen, wo Natur und Jahreszeiten zu beobachten sind, Freiflächen für Yoga ebenso wie für Picknick genutzt werden könnten. Angler könnten von einer besser Wasserqualität an der nahen Kull profitieren. Natur-, Insekten- und vogelkundliche Führungen würden das Verständnis für die biologischen Vielfalt (Biodiversität) verstärken, attraktive Infotafeln über das Geschehen in der Natur und der ökologischen Landwirtschaft informieren. 

„Die jetzt landwirtschaftlich genutzten Flächen sollten umgestaltet und ökologisch bewirtschaftet werden“, erklärt Schmitz. Anreiz für deren Besitzer könnte eine Art „Abnahme-Genossenschaft“ sein, die die Landwirte beim Umbau unterstützt. Die Holthausens Kull sollte ebenso saniert werden wie andere nahe Feuchtbiotope und der Kinder-Bauernhof Mallewupp gefördert und gestärkt werden. Die ideelle Unterstützung aller Anrainer ist dem Verein schon sicher.

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