Politik Verkehr: FDP beschimpft Linne als "beratungsresistent"

Krefelds Chefplaner wegen fehlenden Gesamtkonzepts unter Beschuss. Heitmann: „Autofahrer müssen selber suchen.“

Politik: Verkehr: FDP beschimpft Linne als "beratungsresistent"
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Joachim C. Heitmann gehört nun nicht zu den politischen Leisetretern in Krefeld und doch überrascht sein Urteil über den städtischen Planungsdezernenten Martin Linne in dieser Schärfe. „Er ist in dieser Angelegenheit beratungsresistent“, erklärt der Fraktionschef der Liberalen. Und fordert ein ganzheitliches Verkehrskonzept für Krefeld.

Bereits am 4. Mai habe er in einer Sitzung im Rathaus darum gebeten, die Verwaltung möge ihre Idee über den Verkehrsfluss innerhalb der Ringe doch bitte einmal präsentieren. Einzeichnen auf einer Karte. Passiert ist nichts. „Ich fürchte, weil es keine Antwort auf unsere Fragen gibt.“

Die FDP macht mobil. Gerade rechtzeitig, bevor es am Dienstagabend eine der brisantesten Sitzungen einer Bezirksvertretung im laufenden Jahr 2016 geben wird. Die Sperrung des Verkehrs vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum empfinden nicht nur Heitmann und seine Liberalen als willkürlich.

„Als das KWM eröffnet wurde, bin ich davon ausgegangen, dass der Westwall jetzt wieder befahren wird. Dass die Sperrung dort dauerhaft bleiben soll, ist niemals kommuniziert worden.“ Auch die CDU ist sauer auf Linne. Sie ruft die Bevölkerung am Dienstag ab 16.30 Uhr zur Diskussionen vor dem Rathaus auf, um 17 Uhr beginnt die Bezirksvertretungssitzung.

Unabhängig davon glaubt Heitmann, dass eine Stadt, die den Anspruch hat, vorausschauend zu planen, ein Konzept auflegen muss. Mit der St.-Anton-Straße gebe es nur eine richtige und leistungsfähige Verbindung vom westlichen Teil der City in den östlichen und umgekehrt. Ein solches Konzept hätte man leicht mit dem Parkraumkonzept des Büros Kraftraum kombinieren können. „Im Übrigen wird es auch vom Einzelhandelsverband und vom Arbeitskreis Krefelder Bürgervereine eingefordert. Linne überlässt es den Autofahrern selbst, sich ihre Wege zu suchen, und die Belastung wird steigen.“

Jetzt, nach dem Umbau des Dio-Platzes und mit dem Projekt Joseph-Beuys-Platz, sei der richtige Zeitpunkt, das Planungsdezernat zur Besinnung zu rufen. „Es ist ja richtig, etwa den Beuys-Platz zu entwickeln. Aber doch bitte nicht als Stückwerk. Wir brauchen Verkehrsdurchlässigkeit zwischen den Wällen und eine klare Strategie. Etwa eine komplette Zone 30 in der City, sowas ist ein Markenzeichen.“

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