Verein will Vorurteile abbauen
Die Ausstellung „Für jeden ist ein Platz frei“ war nur der Anfang. Kalender, neue Fotoserie, ein Kunstprojekt und ein Ladenlokal folgen.
Vorurteile sind das größte Hindernis der Mitmenschlichkeit und des friedlichen Miteinanders. Das möchte der Fotograf Hubert Heckers ändern. „So groß die Vorurteile auch sein mögen, so leicht lassen sie sich aus dem Weg räumen“, sagt er — und nennt auch im nächsten Atemzug das Instrument dafür: „Durch Begegnung!“. Mit seinen Fotografien von Bewohnern einer Krefelder Flüchtlingsunterkunft auf einem großen rot-goldenen Samtsessel hat er im Sommer 2016 das erste Mal plakativ das Thema aufgegriffen. Wenige Monate später hat er dann mit sechs weiteren Krefeldern den Verein „Für jeden ist ein Platz frei“ gegründet. Mit Volldampf geht es nun weiter.
Monatelang haben Hecker und seine Mitstreiter nach geeigneten Räumen für eine Begegnungsstätte gesucht. Wer Begegnung anbieten möchte, braucht auch den notwendigen Platz dafür. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten ging es dann mit einem Mal ganz schnell“, freut sich Hecker. Er hofft, schon Anfang Dezember in das Ladenlokal am Ostwall 70 einziehen zu können. Das ist für den Anfang zwar nicht groß, liege dafür aber sehr zentral — und sei endlich für jedermann eine erste Anlaufstelle.
Unter dem Eindruck der großen Flüchtlingswelle hatte Hecker ein erstes Zeichen mit seiner Ausstellung in der Im Brahm-Fabrik 2016 gesetzt und zunächst seinen Fokus auf Geflüchtete gelegt. Bei Gesprächen mit Besuchern, aber auch Freunden, Bekannten, anderen Künstlern wie auch vielfältig engagierten Krefeldern sei rasch deutlich geworden, dass das geplante Haus der Menschlichkeit tatsächlich jedem offenstehen sollte. Alle Generationen und alle Nationen, alle Menschen mit und ohne Arbeit möchte der Verein miteinander verbinden.