Verein will in Alte Post ziehen

Kunst und Krefeld verhandelt mit der Stadt.

Krefeld. Gehen die Rollläden an der Alten Post endlich hoch? Seit einem halben Jahr verhandelt der heimatlose Verein Kunst und Krefeld mit der Stadt über Kauf oder Anmietung von Räumen im historischen Gebäude an der Steinstraße. Im Blick steht die frühere Schalterhalle im Erdgeschoss des Buschhüter-Hauses.

Vor rund einem Jahr hatte der Verein sein langjähriges Domizil an der Girmesgath wegen anderer Interessen des Eigentümers aufgeben müssen. Der Flachbau war seit der Gründung des Vereins im Jahr 2004 seine Heimat. Die Sammlung ist seither in einer Halle eines Privatmanns untergebracht, ebenso wie die Alarmanlage und der Sonnenschutz.

Beides, so der Vorsitzende Christoph Tölke, könnte auch in der Alten Post verwendet werden. „Die Räume stehen zwar bereits seit rund zehn Jahren leer, sind aber immer noch in gutem Zustand“, sagt Tölke. Da die von der Stadt verlangte Miete deutlich über die finanziellen Möglichkeiten des Vereins hinausging, schlug Kunst und Krefeld den Kauf der mit Nebenräumen 200 Quadratmeter großen Schalterhalle vor.

Ein Gespräch zwischen dem Verein und der Verwaltung fand im September statt. Danach teilte der Vereinsvorstand um Tölke seine Kaufabsicht und die Konditionen schriftlich mit. Auch zur geplanten Nutzung der Räume nahm Kunst und Krefeld ausführlich Stellung. Über die Finanzierung durch Förderer werde zurzeit verhandelt, stellt Tölke darin fest.

Die Teilnahme an dem von der Stadt vorgeschlagenen Bieterverfahren ist rechtlich ausgeschlossen, da gemeinnützige Einrichtungen von solchen Verfahren ausgeschlossen sind. Die Stadt erhalte jedoch einen ortsüblichen Verkaufspreis, so Tölke. Zudem hat der Vereinsvorstand entschieden, keine Dauerförderung durch die Stadt Krefeld anzustreben. „Die Kosten für den Unterhalt des Vereinsbetriebs müssen sich aus den eigenen Mitteln durch Mitgliedsbeiträge selbst tragen.“

Der Verein mit seinen mittlerweile rund 100 Mitgliedern will in der Alten Post Ausstellungen organisieren, eine Geschäftsstelle betreiben, die Sammlung aufbauen, Datenerfassung, Recherche und einen Bibliotheksbetrieb sicherstellen. Ein virtuelles Künstlerarchiv mit 700 Krefelder Künstlern soll weiter aufgebaut werden. Tölke: „Die anderen Eigentümer des Hauses würden uns sehr gerne aufnehmen.“

Im Erdgeschoss der Alten Post könnten die Anforderungen annähernd erfüllt werden, sagt Tölke. Mit diesem Schritt könnte der Verein im Namen der Stadt die Aufgabe einer städtischen Galerie übernehmen. „Wir haben unsere Vorstellungen auf den Tisch gelegt. Den nächsten Schritt muss die Stadt gehen.“

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