Mitte „Unsere Beschlüsse müssen beachtet und auch umgesetzt werden“

Gerda Schnell hofft, dass durch den genehmigten Haushalt auch wieder Geld für den Bezirk Mitte zur Verfügung steht. Sie wünscht sich vor allem mehr Grün und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer.

Krefeld. Im vorigen jahr hatte Bezirksvorsteherin Gerda Schnell sich vor allem mehr Grün und mehr Sicherheit und Platz für Fußgänger und Radfahrer im Bezirk Mitte gewünscht. Aber die Situation sei — bedingt durch den Nothaushalt der Stadt — eher schlimmer geworden, findet sie. Umso mehr hofft Schnell, dass jetzt wieder Mittel fließen.

Frau Schnell, wo sehen Sie die neuralgischen Punkte für die schwächeren Verkehrsteilnehmer?

Gerda Schnell: Einer der dramatischen Punkte ist der Bereich, wo jetzt die K-Bahn hält. Da laufen die Fußgänger über die Gleise, weil der Überweg an der Kreuzung Ostwall/St.-Anton-Straße fehlt. Zudem ist die Grünphase für die Fußgänger an der Rheinstraße viel zu kurz. Da muss nachgebessert werden. Ein neuralgischer Punkt für Radfahrer ist der Bereich um das Bleichpfad-Hochhaus. Unser Vorschlag ist, Einbahnstraßen für Radfahrer gegenläufig zu öffnen. Doch damit scheitern wir häufig.

Wieso?

Schnell: Wir hatten das für die Wiedstraße vom Von-Beckerath-Platz zur Philadelphiastraße vorgeschlagen, aber die Verwaltung hat das abgelehnt, weil es am Ende nicht geradeaus weitergehe. Es ist für uns schwer, bei der Verwaltung Gehör zu finden. Die verschanzt sich hinter der Polizei.

Wie geht es mit der Philadelphiastraße voran?

Schnell: Das war zigmal Thema, wir haben intensiv diskutiert und sind uns alle einig, dass so schnell wie möglich etwas passieren muss. Wir haben gebeten, dass die Verwaltung der Bezirksvertretung vor Ort die Pläne erklärt. Das wurde abgelehnt. Erst jetzt haben wir endlich einen Termin bekommen. Das ist unglaublich. Daraus würde ich auch meinen wichtigsten Wunsch für 2016 ableiten.

Nämlich?

Schnell: Dass die Beschlüsse der Bezirksvertretung auch umgesetzt werden. Ich habe den Eindruck, die vermodern irgendwo, kommen gar nicht erst in die Ausschüsse. Es ist wichtig, dass sie beachtet und umgesetzt werden.

Sehen Sie auch positive Entwicklungen im Bezirk?

Schnell: Ich freue mich, dass der Kaiser-Friedrich-Hain fertig ist und angenommen wird. Am meisten freue ich mich über das vielfältige bürgerschaftliche Engagement im Bezirk. Egal ob Bismarckviertel, Von-Beckerath-Platz, Alexanderplatz, Samtweberviertel, Kronprinzenviertel oder Bürgerverein Ost, Bahnbezirk, aber auch die Gemeinden, Verbände und Vereine - das ist toll, wie die sich engagieren und in ihre Viertel hinein wirken.

Wo muss dieses Jahr dringend etwas passieren?

Schnell: Das SpieDie wünscht sich dringend einen Bolzplatz, aber die finden kein Gelände. Am Sprödentalplatz ist zwar einer, aber der Weg ist recht weit und der Platz ist verdreckt. Und die Notausgänge bei Primark gehen gar nicht - das ist einer Stadt wie Krefeld nicht würdig. Die Notausgänge funktionieren, aber die Treppen zum Theaterplatz sind völlig verdreckt. Das neue Tor der Tiefgarage steht immer offen, ist wahrscheinlich schon kaputt. Da sieht es fürchterlich aus. Und dann dieses Kästen-Unwesen.

Was meinen Sie damit?

Schnell: Es gibt in Krefeld mindestens 3000 solcher Verteilerschränke. Die verschandeln die Stadt. Wenn man die verschönern oder reinigen will, ist es fast unmöglich herauszufinden, wem sie gehören. Das müsste darauf vermerkt sein. Zudem wollen wir wissen, ob so viele oberirdische wirklich nötig sind. Die SPD hat eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung gestellt.

Worüber ärgern Sie sich am meisten im Bezirk?

Schnell: Die Schrottimmobilien - die sind hässlich und zum Teil auch gefährlich. Da müsste mal ein Exempel statuiert werden. Die Toilette am Hirschfelder-Platz ist seit Jahren geschlossen. Die müsste entweder reaktiviert oder abgerissen werden. Zudem sehe ich schwarz für die Umgestaltung des Platzes am Kaiser-Wilhelm-Museum. Ich war mit in der Jury, die hat sich eindeutig für den Entwurf eines Krefelder Büros entschieden, aber ich habe nicht den Eindruck, dass da irgendwas passiert. Zudem hat der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes jetzt wieder in die Diskussion geworfen, dass die Durchfahrt geöffnet werden müsse. Dabei ging es während der gesamten Bauphase doch auch ohne. Und ich würde mir mehr Unterstützung von den Bezirksvertretern wünschen. Leider wohnen einige ja gar nicht im Bezirk.

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