Unfallstatistik: Krefelds gefährlichste Kreuzung ist in Oppum

17 Unfälle zählte die Polizei im Bereich Hauptstraße/Untergath. 841 Menschen verunglückten 2017 in Krefeld.

 Ein Unfallschwerpunkt ist die Kreuzung Hauptstraße/Untergath.

Ein Unfallschwerpunkt ist die Kreuzung Hauptstraße/Untergath.

Foto: Polizei Krefeld

Krefeld. Es ist der 3. September 2017 als ein junger Mann mit seinem Twingo beim Abbiegen an der Kreuzung Hauptstraße/Untergath eine 84-jährige Fußgängerin übersieht und anfährt. Mit lebensgefährlichen Verletzungen lässt er die Seniorin zurück und flüchtet. Die Polizei wertet hunderte Spuren aus und kann den Unfallverursacher acht Tage später fassen. „Das war schon eine Genugtuung, leider gehören Unfallfluchten zum Alltag der Verkehrsdirektion“, sagt Polizeirat Holger Klein im Polizeipräsidium. Zusammen mit Polizeipräsident Rainer Furth präsentiert der Leiter der Verkehrsdirektion am Freitag die Unfallzahlen für das vergangene Jahr.

Es sind gute und weniger gute Statistiken dabei. „Wir verzeichnen zwar mehr Unfälle insgesamt, haben aber weniger Verletzte. Das zeigt mir, dass unsere Direktion Verkehr gute Arbeit leistet. Das macht sich auch an den guten Aufklärungsquoten bemerkbar“, sagt Furth. 841 Menschen sind auf Krefelds Straßen im Jahr 2017 verunglückt. Nach Angaben der Polizei war dieser Wert niemals besser. Doch auch im vergangenen Jahr gab es Todesfälle. Fünf Personen starben in Folge von Verkehrsunfällen.

Die Zahl der Unfälle insgesamt stieg auf 8485. Das sind rund 300 Unfälle mehr als 2016. Statistisch gesehen kommt es pro Tag zu 23 Unfällen auf Krefelds Straßen.

Sorge bereitet der Polizei nach eigenen Angaben die Entwicklung im Bereich der Kinderunfälle. Hier hat sich die Anzahl der Unfälle im Vergleich zum Vorjahr von 78 auf 95 erhöht. Einen hervorstechenden Grund gebe es dafür nach Angaben der Polizei nicht. Sie versucht, flächendeckend in Krefelds Grundschulen durch verschiedene Präventionsmaßnahmen Kindern das richtige Verhalten im Straßenverkehr beizubringen.

Zufrieden zeigen sich die Beamten hingegen mit den Unfallentwicklungszahlen bei den jungen Erwachsenen. „103 ist seit Jahren der niedrigste Wert“, berichtet Klein. 140 Unfälle mit verunglückten Senioren bewegen sich hingegen auf dem Niveau der Vorjahre.

Wo es in Krefeld die meisten Unfälle gibt, lässt sich aus der Statistik der Polizei auch erstmals herauslesen. So verzeichneten die Ordnungshüter an der Kreuzung Untergath/Hauptstraße in 2017 insgesamt 17 Unfälle — in sechs Fällen wurden dabei Menschen verletzt oder es kam zu einem erheblichen Sachschaden. Die Polizei hatte vor allem mit Blick auf diese Zahlen Bedenken zur Errichtung einer großen Werbetafel in dem gefährlichen Kreuzungsbereich geäußert. Geholfen hat es nichts, die Tafel kam im Dezember 2017 trotzdem.

Bei den Unfallhäufungsstellen folgen die Bereiche Berliner Straße/Autobahnauffahrten, Europaring/An der Rennbahn, Kempener Allee/Horkesgath, Oppumer Straße/Dießemer Bruch (jeweils sechs Unfälle).

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