Wettbewerb Umgestaltung: St. Dionysius spielt die Hauptrolle

Den Siegerentwurf sowie weitere Beiträge des Wettbewerbs zur Platzumgestaltung können Bürger in der Volkshochschule besichtigen.

Im Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Dionysiusplatzes wird der jetzt in zwei Hälften geteilte Platz behutsam zusammengeführt, die Stadtkirche spielt darauf die Hauptrolle.

Im Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Dionysiusplatzes wird der jetzt in zwei Hälften geteilte Platz behutsam zusammengeführt, die Stadtkirche spielt darauf die Hauptrolle.

Krefeld. Krefeld ist nicht nur eine grüne Stadt, sondern hat gerade in der Innenstadt zahlreiche Plätze. Der Dionysiusplatz mit der katholischen Stadtkirche ist einer der historisch bedeutsamsten. Einladend ist er mit seinem 70er-Jahre-Erscheinungsbild aber nicht.

Das könnte sich nach den Vorstellungen des Berliner Büros „häfner jimenez betcke jarosch landschaftsarchitektur“ ändern. Im Siegerentwurf des Wettbewerbs zur Umgestaltung des Dionysiusplatzes wird der jetzt in zwei Hälften geteilte Platz behutsam zusammengeführt, die Stadtkirche spielt darauf die Hauptrolle. Dezernent Martin Linne hat die Ausstellung mit den Preisträgern in der Volkshochschule eröffnet. Auch weitere eingereichte Entwürfe sind dort zu sehen.

Dionysiusplatz: Die drei Entwürfe im Vergleich
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Dionysiusplatz: Die drei Entwürfe im Vergleich

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„Wegen der zahlreichen städte- und verkehrsplanerischen Vorgaben hatten wir schon Sorge ob der Beteiligung“, sagte Linne sichtlich zufrieden. Zehn Teilnehmer hatte sich die Stadt gewünscht, 13 ihre Beiträge eingereicht. Letztlich hatte sich die Jury unter Vorsitz des Duisburger Landschaftsarchitekten Christian Jürgensmann mit vier Entwürfen intensiv beschäftigt. Der Beitrag des Berliner Büros Planorama bekam Anerkennung. Die Lösungsvorschläge von DTP und Pola erzielten beide den dritten Platz. Klarer Jury-Favorit war aber der Beitrag von Betcke und Jarosch.

„Der Kernsatz für den Platz im Siegerentwurf lautet: In der Ruhe liegt die Kraft“, erklärt Jürgensmann. Es gebe eine Einheitlichkeit in Farbigkeit und Formensprache, der Entwurf sei sehr zurückhaltend. Durch ein einheitliches Natursteinpflaster in warmen Grautönen und die Verlegung in diagonalem Verband werden alle Teile des Platzes, die Breite Straße überspannend, zusammengefasst. „Mit der Drehung des Bodenbelages um 45 Grad bekommt der Platz rund um St. Dionysius ein besonderes Muster“, erläutert Jürgensmann. Das habe die Anmutung eines Teppichs, auf dem die Kirche im Mittelpunkt steht.

Im Gegensatz zum Entwurf von Planorma, die mit neuen Bäumen statt den zu erhaltenden Linden geplant haben, sei der Siegerentwurf sehr behutsam bei seinen Korrekturen. Es fehle zwar mal ein Baum, dafür werden andere Baumstandorte ergänzt. Auch sieht der Entwurf eine zweite Linden-Reihe parallel zur Breite Straße vor und in die Achse des Kirchenportals werde die Mariensäule platziert. Das Mobiliar greife in Form und Farbe die am Dionysiusplatz typischen dunklen Sockel der Gebäude wie Stadtpalais und Stadtkirche auf.

Behutsam gelöst ist laut Linne auch der geplante verkehrsberuhigte Bereich in Höhe des Dionysiusplatzes, der mit sechs Stundenkilometern weiterhin befahren werden könne. Wer es eiliger habe, könne nach den Plänen zuvor links in die Lessingstraße abbiegen und über den Westwall weiterfahren.

Während alle anderen Einsendungen den angrenzenden Schwanenmarkt ausblenden, hat der Siegerentwurf das Gebäude bewusst mit aufgenommen. „Wir wollen den Schwanenmarkt zwingen, sich im Rahmen der Modernisierung der aktuellen Formensprache anzupassen“, sagt Preisträger Jens Betcke. Auch dieses gesamtplanerische Denken hat der Jury gut gefallen.

Bis zum 13. Juni können sich die Krefelder in der VHS werktags von 7 bis 21.30 Uhr alle Entwürfe anschauen.

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