Umgang mit Armut in Krefeld „Das Betteln als Grundrecht können wir nicht verbieten“

Krefeld · Das Sozialbündnis Krefeld fordert, den Armen in der Stadt respektvoll zu begegnen. Es wendet sich deshalb gegen die Ausgrenzung armer, suchtkranker oder anderweitig verelendeter Menschen durch ein Alkohol- und Bettelverbot in der Innenstadt.

Sie setzten sich für Krefelder ein, die in Armut leben (v.l.): Elisabeth Kreul, Lothar Wilhelms, Stephan Hagemes und Julia Suermondt.

Sie setzten sich für Krefelder ein, die in Armut leben (v.l.): Elisabeth Kreul, Lothar Wilhelms, Stephan Hagemes und Julia Suermondt.

Foto: Andreas Bischof

Solche Verbote sollen auf Vorschlag der Verwaltung durch den Stadtrat im Rahmen des „Stärkungspakets Innenstadt“ beschlossen werden. Nach den Worten von Lothar Wilhelms als Sprecher des Sozialbündnisses dürfe es nicht dazu kommen, dass sich die Krefelder Politik nur noch um Besserverdienende und ihre Shopping-Events kümmere.

Im Emmaus-Tagestreff „Die Brücke“ an der Tannenstraße, einem konkreten Ort für Obdach- und Wohnungslose in Krefeld, betonte Wilhelms gegenüber der Presse: „Betteln ist ein Grundrecht, das wir nicht verbieten können.“ Laut Julia Suermondt, Ratsfrau der Linken, dürfe das Betteln auch nicht verantwortlich gemacht werden für die Probleme des Einzelhandels. Menschen, die es am härtesten treffe, würden so auch noch kriminalisiert. Und Stephan Hagemes kritisiert als sozialpolitischer Sprecher der Linken zum Alkohol- und Bettelverbot: „Hier wird sozialen Problemen mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen begegnet.“