Uerdinger sorgen sich um die Existenz ihrer Post

In der Rheinstadt munkelt man, die Filiale könne wegziehen oder sogar schließen. Die Postbank will sich zu den Gerüchten nicht äußern.

Uerdinger sorgen sich um die Existenz ihrer Post
Foto: Archiv Andreas Bischof

Uerdingen. Aufregung in der Rheinstadt: Seit einigen Wochen munkelt man dort, die Postbank könnte von der Von-Brempt-Straße wegziehen oder gar ganz schließen. Verunsicherte Bürger hätten sie wiederholt darauf angesprochen, erklärt Heike Hoffmann, Vorsitzende des Bürgervereins Uerdingen am Rhein. Hintergrund sei, dass die Filiale seit Mitte September immer wieder nur unregelmäßig öffne. „Abends hängt dann ein Schild an der Tür, dass die Post am nächsten Tag wegen Betriebsversammlungen gar nicht oder nur am Nachmittag öffnet“, so Hoffmanns Beobachtungen. Neben Gerüchten um eine Schließung werde in Uerdingen auch über einen Umzug der Postbank in ein Ladenlokal an der Niederstraße spekuliert.

Beides wäre für Heike Hoffmann in dem 18 000 Einwohner starken Stadtteil keine Option — sondern eine Katastrophe. „Der Bürgerverein fordert eine Bestandssicherung. Mit Blick auf eine älter werdende Gesellschaft kann ein Ausbluten der Infrastruktur in Uerdingen nicht hingenommen werden. Ältere Beine benötigen kürzere Wege“, sagt Hoffmann. „Deshalb muss die Postfiliale in Uerdingen erhalten bleiben.“

Anfragen des Bürgervereins an die Postbank-Zentrale in Bonn zur Situation in Uerdingen würden „eher ausweichend“ beantwortet. Die Postbank plane aktuell keine Schließung der Filiale in Uerdingen, heißt es in einem Schreiben an die Bürgervereinsvorsitzende vom 29. September. „Dass bei Ihnen und unseren Kunden der Eindruck entstanden ist, wir würden die Filiale schließen, ist auf die stunden- bzw. tageweisen Schließungen zurückzuführen.“ Der Grund: Mehrere Mitarbeiter seien erkrankt. „In einem solchen Fall versuchen wir, Mitarbeiter aus der Umgebung heranzuziehen, um öffnen zu können. Leider ist uns dies in Uerdingen nicht immer gelungen“, entschuldigt sich ein Mitarbeiter des Beschwerdemanagements in dem Schreiben an Hoffmann.

Darin heißt es weiter: „Zu beachten ist jedoch, dass wir regelmäßig die Wirtschaftlichkeit unserer Filialen prüfen. Wie alle Banken beobachten wir natürlich, wie sich das Verhalten unserer Kunden gerade im Zuge der Digitalisierung und der Markt ändern. So kann es vorkommen, dass wir unternehmerische Entscheidungen fällen müssen. Unser Filialnetz unterliegt einem ständigen Optimierungsprozess.“

Was das konkret bedeutet, bleibt auch auf Nachfrage der WZ in der Pressestelle der Postbank offen. Von dort heißt es: „Seit dem 9. Oktober ist unsere Filiale in Uerdingen stabil geöffnet. Der Service steht unseren Kunden uneingeschränkt zur Verfügung. Die von Ihnen angesprochenen Personalprobleme sind behoben. Wir konnten die Filiale personell verstärken.“ Unternehmenssprecherin Iris Laduch-Reichelt betont zudem erneut, die Postbank habe „aktuell keine Absichten, den Standort der Filiale in Uerdingen zu verändern oder aufzugeben. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu Gerüchten nicht äußern.“

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