Verkehr Uerdinger Fußgängerzone ist durch Poller abgeriegelt

Uerdingen. · Die Ober- und Niederstraße sind ab sofort nur noch vormittags zu befahren.

 Erst Ende der Woche eingebaut und schon gerammt: Die Absperrpfosten an Oberstraße in Uerdingen.

Erst Ende der Woche eingebaut und schon gerammt: Die Absperrpfosten an Oberstraße in Uerdingen.

Foto: WZ/Bischof

Erst seit Ende vergangener Woche sind die Poller an den Eingängen der Uerdinger Fußgängerzone installiert. Am Montag hat es gleich mal gekracht. Ein Autofahrer sei gegen einen im Boden verankerten Absperrpfosten gefahren, erzählte Uwe Rutkowski vom Uerdinger Kaufmannsbund. Es hätte dieses Beispiel nicht unbedingt gebraucht, um zu zeigen, dass die Ober- und Niederstraße nicht nur von Fußgängern, sondern auch von Autofahrern gerne genutzt wird. Und das gerade ist nicht der Sinn und Zweck der Verbindung, die eigentlich zum Flanieren und Einkaufen einladen soll.

Im Sommer war ein Kind in der Zone angefahren worden

Kaufmannsbund, Chempark und die Uerdinger Bezirksvertretung hatten sich daher dafür eingesetzt, Poller aufzustellen, um die Einfahrt in die Gassen zu verhindern. „Es geht heute um die Sicherheit in der Fußgängerzone“, sagt Rutkowski zur Begrüßung des Gesprächs mit der Krefelder Presse. Ein Ausrufezeichen ist gleich gesetzt.  Im vergangenen Sommer war ein Kind von einem Auto in der Fußgängerzone angefahren worden. Es verletzte sich dabei schwer am Bein. Andreas Zühlke von der Interessengemeinschaft Oberstraße sagte damals, Autofahrer seien in dieser Gasse schon mal mit bis zu 50 Kilometer pro Stunde unterwegs. Die Fußgängerzone glich also eher einer Durchfahrtstraße am Tage und in der Nacht. An Beschilderungen hätten sich so manche Verkehrsteilnehmer nicht gestört. Bettina Losereit, Vizechefin des Kaufmannsbundes, sagt: „Die Leute wollen Aufenthaltsqualität, wenn man nicht zur Seite springen muss und ständig darauf achten muss, angefahren zu werden.“ Das würden Anwohner und Händler entlang der Ober- und Niederstraße auch so sehen, meint Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (SPD). Widerspruch habe er nicht ausmachen können in den Gesprächen mit den Betroffenen.

Ab Mittwoch soll die Fußgängerzone nur noch zwischen 7 und 10 Uhr für Anlieferer und Anwohner befahren werden können. Danach und davor werden die Poller eingesetzt und abgeschlossen. Diesen Auf- und Abbau soll ein Dienstleister verlässlich ausführen. An der Ecke Marktplatz/Oberstraße werden die Absperrungen stehen. Das trifft auch auf die Ecke Niederstraße/Von-Brempt-Straße zu. Die Krämergasse allerdings bliebt vorerst geöffnet. Auch sollen Ober- und Niederstraße nicht an beiden Enden geschlossen werden. Man rechnet nicht damit, dass die beiden Einbahnstraßen in falscher Richtung durchfahren werden.

„Es funktioniert nur, wenn alle die neue Regelung akzeptieren“, sagt Uwe Rutkowski. Das Aufstellen der Absperrung sei eben notwendig gewesen: „Zulieferdienste haben sich nicht an Schilder und Zeiten gehalten. Wir wollen die Unbelehrbaren fernhalten“, sagt der Vorsitzende des Kaufmannsbundes, der sich über eine rasche Umsetzung seitens der Verwaltung freute. Bezirksvorsteher Jürgen Hengst sagt ordnungspolitisch und mit großen Worten: „Wir müssen die Durchfahrtsverbote durchsetzen. Der Staat darf vor unzivilisierten Taten nicht kapitulieren.“

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