Uerdingen statt Asien: Der Neue bei Covestro

Daniel Koch war Covestro-Geschäftsführer in Thailand. Nun leitet er die Geschicke in Krefeld.

Uerdingen statt Asien: Der Neue bei Covestro
Foto: Jochmann

Der Mann ist Pragmatiker. Es ist warm, ungewöhnlich warm seit Wochen und eigentlich ist Daniel Koch höhere Temperaturen gewohnt. Trotzdem, auch als Covestro-Chef trägt der gebürtige Duisburger bei 30 Grad Celsius keine Krawatte. Koch ist Bayer-Kind und Asien-Kenner, jetzt leitet er die Geschicke von Covestro NRW und ist froh. „Es ist als Gewächs des eigenen Hauses eine tolle Aufgabe. Und es ist auch schön, wieder in der Heimat arbeiten zu dürfen.“

Der Mann aus der Nachbarstadt hat eine besondere Verbindung zu Krefeld. Koch studiert Chemie an der Uni Duisburg, promoviert schließlich am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr. 1999 startet er seine berufliche Karriere bei Bayer in Dormagen, rückt schnell nah an den Vorstand heran, wird Assistent. 2006 beginnt die Entwickler-Reise. Der heute 49-Jährige wird Leiter einer Polycarbonat-Pilotanlage in Antwerpen, anschließend Betriebsleiter einer World-Scale Produktionsanlage im chinesischen Caojing. Im Reich der Mitte bleibt Koch zunächst, ist ab 2010 für die strategische Expansion des Unternehmens in Shanghai verantwortlich. 2013 kehrt Koch zurück nach Leverkusen, verheiratet und Vater zweier Kinder, um wenig später für weitere zwei Jahre Geschäftsführer von Covestro Thailand zu sein. „Das waren wertvolle Erfahrungen“, sagt der Polycarbonat-Experte.

Heute heißt es Uerdingen statt Shanghai. „Uerdingen ist sowohl in NRW als auch global einer unserer wichtigsten Produktionsstandorte. Wir haben hier für unsere Polycarbonat- und MDI-Produktion wichtige Anlagen von weltweiter Bedeutung stehen.“ Man wolle auch „zukünftig weiter in den Standort investieren“.

Koch lebt mit seiner Familie in Düsseldorf, liebt das Segeln, hält es mit dem MSV und mag den KFC. Und ihm scheint eines der größten Covestro-Problemfelder vor die Füße zu fallen. Die Bezirksregierung hat soeben den Betrieb der umstrittenen CO-Pipeline zwischen Dormagen und Uerdingen genehmigt. Für sein Unternehmen eine wichtige Hürde, jetzt fehlt noch das Votum des OVG Münster, das über Klagen von Anwohnern und enteigneten Grundstücksbesitzern entscheidet. Koch wirbt: „Pipelines sind das beste Transportmittel für viele flüssige und gasförmige Stoffe — sowohl unter Sicherheits- als auch unter Umwelt-Aspekten.“

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