Gericht : Überfall, weil Täter wieder ins Gefängnis wollte
Angeklagter gehörte zu den Männern, die in der JVA Siegburg 2006 einen Foltermord begingen.
Fast sein halbes Leben saß der 29-jährige Danny K. im Gefängnis. Vor dem Schöffengericht Krefeld sind es am Dienstag weitere drei Jahre und drei Monate geworden. Am 28. Mai soll er eine 57 Jahre alte Frau gegen 11.30 Uhr mit einem Taschenmesser bedroht und Geld gefordert haben. Als sie ihm ihr leeres Portemonnaie zeigte, soll er von der Tat abgelassen haben. Nur eine Viertelstunde später soll er dann in ein Bekleidungsgeschäft an der Dionysiusstraße gegangen sein. Nach einigem Geplänkel, bei dem er vorgab, ein Kleid kaufen zu wollen, soll der Angeklagte ein Messer gezückt und es der heute 67-jährigen Verkäuferin an den Hals gehalten haben. Da soll er noch gesagt haben: „Tut mir leid, was ich jetzt tue“. Die Frau stieß ihn allerdings weg, kniff ihm in die Schulter und rief mehrmals, dass er verschwinden soll. So scheiterte auch dieser Raubversuch.
Damit war für den Angeklagten im Mai allerdings noch nicht Schluss. Wieder 15 Minuten später soll er mit seinem Fahrrad einer Frau gegen das Hinterrad gefahren sein und das Gespräch nach dem „Unfall“ genutzt haben, um ihre Stofftasche mitsamt Geldbörse und knapp 100 Euro darin zu stehlen.
„Ich kam anfangs draußen nicht klar, wurde drogenabhängig“
Die Taten ließ der Angeklagte durch seinen Rechtsanwalt „so wie angeklagt“ zugeben. „Mein Mandant war geradezu verzweifelt und wusste nicht mehr, wohin“, sagte Strafverteidiger Jörg Hintzen. Er habe es als Anwalt bisher noch nicht gelesen, dass sich ein Täter bereits vor der Tat entschuldigt habe. Das Geld habe sein Mandant zur Finanzierung seiner Drogenabhängigkeit gebraucht.