Trommeln „Wenn ich nicht tanze, fehlt mir etwas“

Krefeld · Interview Ubuntu lehrt seit 25 Jahren Trommeln und Tanz und hat am Samstag sein Jubiläum gefeiert. Hanna Agurski erläutert, wie das Angebot begann und welche schöne Bedeutung der Name hat.

„Ubuntu“ bedeutet „Ich bin, weil Du bist“. Dafür trommeln Klaus Hackspiel und Hanna Agurski gerne alle Krefelder zusammen.

„Ubuntu“ bedeutet „Ich bin, weil Du bist“. Dafür trommeln Klaus Hackspiel und Hanna Agurski gerne alle Krefelder zusammen.

Foto: NN

Was haben die Menschen bei Ihrem Jubiläumsfest am Wochenende am meisten ausprobiert?

Hanna Agurski: Es ging um ein gemeinsames Fest mit Kursteilnehmern und Gästen, bei dem eigentlich nichts ausprobiert wurde. Es wurde getrommelt und getanzt und über alte Zeiten gesprochen. Neuen Gästen wurden Schnupperstunden empfohlen, um sich direkt in der Gruppe auszuprobieren.

Wenn Sie das Jubiläumsfest mit ihren Anfängen vergleichen: Was hat sich in den 25 Jahren verändert?

Agurski: Klaus Hackspiel und ich sind uns grundsätzlich treu geblieben. Wir haben natürlich ein Nischendasein, aber das heißt eben auch, dass wir etwas Besonderes bieten, das ganz bestimmt nicht jeder macht. Bei mir hat sich der Schwerpunkt in Richtung des freien Tanzes entwickelt, bei Klaus in Richtung Musikunterricht, Band- und Trommelprojekte.

Wie haben sich Ihre Mittänzer entwickelt?

Agurski: Die jungen Menschen folgen eher dem Mainstream. Unsere Mittänzer und -trommler beginnen ab Ende 30. Wir haben aber auch viele Ältere dabei, die mit uns älter geworden sind. Die sind oft über viele Jahre bei uns, ich habe zwei Mittänzerinnen, die schon seit 20 Jahren dabei sind.

Wie ist die Idee damals vor 25 Jahren entstanden?

Agurski: Freunde von uns waren damals in Ghana und haben dort einen Mastertrommler kennengelernt und nach Düsseldorf eingeladen. Der ist in der Werkstatt, dem Vorläufer des heutigen Tanzhaus NRW, aufgetreten. So haben wir das kennengelernt und dann nach Krefeld gebracht.

Wie haben die Krefelder reagiert?

Agurski: Wir hatten auch in den Anfangszeiten guten Zulauf. Wir sind mit unserer Tanzgruppe Wazungu und der Trommelgruppe Mamiwata bei vielen Stadtfesten und im Umland aufgetreten. Wir waren in der Region ein Stück weit bekannt, dadurch sind die Menschen auf uns aufmerksam geworden.

Und wie ist der Name Ubuntu entstanden?

Agurski: Der stammt aus Südafrika. Als wir vor 25 Jahren einen Namen suchten, hat eine Freundin den Namen zufällig entdeckt. Damals erfuhren wir, dass er „Quality of being human“ (Qualität des Menschseins) bedeutet. Inzwischen kennen wir eine neue Übersetzung: Ich bin, weil Du bist. Das heißt, dass wir erkennen sollten, dass wir alle ein gemeinsames Schicksal haben. Das finde ich in den heutigen Zeiten wichtiger denn je.

Wie soll es mit Ubuntu nach dem Jubiläum jetzt weitergehen?

Agurski: Wir würden Tanz gerne noch mit anderen Dingen verbinden. Ich teile mir den Tanzraum mit Karin Böskens, die dort Taiji und Qigong anbietet. Wir würden gerne Meditation und Tanz verbinden. Klaus Hackspiel wird weiterhin Trommelkurse und Einzelunterricht anbieten.

Das klingt nach 25 weiteren Jahren...

Agurski: Solange ich gesundheitlich fit bin, möchte ich weitermachen. Wenn ich nicht tanze, dann fehlt mir

etwas.

Ubuntu, Südwall 40, Telefon 02151 394685, E-Mail: [email protected] oder [email protected]

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