Trockenheit: Im Wald droht Brandgefahr

In Krefeld gilt derzeit die zweite von fünf Warnstufen. Feuerwehr und das Grünflächenamt warnen vor Nachlässigkeit.

Krefeld. Die Kehrseite des schönen Sommers ist die zunehmende Trockenheit in Verbindung mit erhöhter Waldbrandgefahr, für die es fünf Warnstufen gibt. Noch bis zu den jüngsten Gewitterregen galt für Krefeld und den Niederrhein die Stufe vier.

Doch durch die Niederschläge konnte auf Stufe zwei reduziert werden. "Das kann sich aber schnell wieder ändern", mahnt Wolfgang Westenberger weiter zur Vorsicht. Der Leiter des Fachgebiets Hoheit des Regionalforstamts Wesel ist für die Einstufung des Gefahrenpotenzials verantwortlich.

Das Amt ist auch mit seinen regelmäßigen Wetterberichten eine wertvolle Hilfe für die regionale Agrarwirtschaft. "Bei Warnstufe vier und fünf setzen wir zur Überwachung und Früherkennung zusammen mit der Bezirksregierung in Düsseldorf zwei Mal täglich Flugzeuge ein, die auch die Krefelder Wälder überfliegen", erläutert er die vorbeugenden Maßnahmen. An Bord seien dann ein Förster und ein Spezialist von der Feuerwehr.

Arno Schönfeld-Simon kennt die Gefahren nur zu genau, die durch unvorsichtige Zeitgenossen in den Wäldern und an ihren Rändern lauern. Der Leiter Wald- und Forstwirtschaft im Fachbereich Grünflächen der Stadt warnt: "Auf keinen Fall rauchen, keine Kippen aus dem Auto werfen, auch nicht mit dem Auto in den Wald oder an dessen Rand fahren, weil durch heiße Auspuffanlagen Brände verursacht werden können." Außerdem sei jegliche Form offenen Feuers strikt verboten. Das gelte besonders für Grill- und Lagerfeuer.

Noch habe es in diesem Sommer keine Brände in den Krefelder Wäldern gegeben. Günstig sei, dass hier zu 97 Prozent Laubwald vorherrsche, der weniger brandgefährdet sei als Nadelwald. Bisher seien kleinere Flächenbrände am Niederrhein nur aus kieferreichen Gegenden bekannt, aber Vorsicht sei weiterhin geboten, so Schönfeld-Simon.

Dies gelte vor allem für beliebte Freizeitflächen wie Stadtwald und Forstwald, in denen Veranstaltungen stattfinden und die in der heißen Jahreszeit von Erholungssuchenden besonders gern genutzt werden. Dem studierten Forstwissenschaftler stehen ein Forstwirtschaftsmeister und eine Reihe an Forstwirten zur Seite, die bei ihrer täglichen Arbeit ein wachsames Auge auf alles haben, was einen Brand verursachen könnte.

Karl-Heinz Bauhaus, Einsatzleiter vom Dienst bei der Krefelder Berufsfeuerwehr, befürchtet, dass die geringen Regenfälle nur kurzfristig helfen. Der Wald sei geschwächt und besonders gefährdet. "Sofort den Notruf 112 wählen", bittet er im Brandfall und beruhigt ängstliche Bürger. "Auch wer Bagatellschäden meldet, muss keine Angst vor finanziellen Folgen haben, sofern er dies nicht absichtlich oder bösartig tut."

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