Traditionsgaststätte „Et Bröckske“ ist verkauft

Nach jahrelangem Leerstand gibt es einen neuen Besitzer. Angedacht ist dort wieder eine Gastronomie.

Traditionsgaststätte „Et Bröckske“ ist verkauft
Foto: Archiv Dirk Jochmann

Krefeld. Das „Et Bröckske“ ist verkauft. Nach jahrelangem Leerstand und etlichen, immer wieder abgesprungenen Interessenten hat eine Kölner Investorengruppe die Traditionsgaststätte an der Marktstraße 41 nun gekauft. Das bestätigt Architekt Rainer Lucas unserer Zeitung exklusiv auf Anfrage.

Während im vergangenen November in der Stadt über eine zwei Jahre alte Planung eines anderen Architekten geredet wurde, hingen im Büro „Lucas Architekten“ in Uerdingen schon die Pläne an der Wand. „Die Gespräche sind abgeschlossen, der Vertrag unterzeichnet und inzwischen auch schon beurkundet“, sagt Lucas. Die Investoren möchten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht namentlich genannt werden. Lucas hat den Auftrag, zunächst mit allen Stellen in der Verwaltung über die mögliche Nutzung des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes mitsamt des 900 Quadratmeter großen Grundstücks zu sprechen und dann ein Konzept zu erarbeiten.

Seit Anfang 2009 steht das ehemalige Brauhaus der Rhenania-Brauerei, die Gaststätte „Et Bröckske“, leer. Ein Gutachten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland hatte bereits 2008 festgestellt, dass das Haus ein Baudenkmal darstellt. Doch erst 2012, als die Gaststätte schon drei Jahre leerstand, immer mehr vom Zerfall bedroht war und ein möglicher Investor verlautbaren ließ, er wolle das Haus abreißen lassen, leitete die Stadt die Unterschutzstellung als Denkmal ein. Der damalige mögliche Investor sprang ab.

Monatelang ist danach der mögliche Abriss des Brauhauses aus dem Jahr 1951 Gegenstand der Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung und Insolvenzverwalter Metzeler von der Fecht gewesen. Der hat das Objekt für die inzwischen insolvente Brauerei Rhenania Robert Wirichs GmbH & Co. KG verwaltet.

Seit dem Jahr 2002 hatte die Eigentümergesellschaft Wirichs/Decker versucht, das Objekt zu verkaufen. 2007 war die Immobilie von der Dewi GmbH für eine Million Euro angeboten worden. Zu welchem Preis das Objekt letztendlich verkauft wurde, darüber schweigt sich der neue Eigentümer aus.

Zunächst wird es nun Voruntersuchungen zu einer möglichen Nutzung des Gebäudes geben. „Angedacht ist weiterhin eine Gastronomie im Erdgeschoss“, sagt Lucas. Sein Büro gehe davon aus, dass die Fassade im Grunde erhalten bleiben könne. Falls die Bausubstanz jedoch zu marode sei, müsse man überlegen, die Fassade neu aufzubauen.

Auch das angrenzende Grundstück an der Quartelnstraße werde in die Pläne integriert. Denkbar sei darauf der Bau eines Wohn- und Geschäftshauses. „Das Ergebnis ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen“, sagt Lucas. Erst durch die Gespräche in den kommenden Wochen werde die Richtung für die Planungen konkretisiert.

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