Tod eines Autohändlers: Warum musste Askin Uludag sterben?

Der am Montagmorgen tot aufgefundene Autohändler starb durch einen Schlag auf den Kopf. Über das Motiv herrscht noch Rätselraten.

Krefeld. Der Autohändler (27), der am Montagmorgen in seinem Betrieb an der Ennsstraße getötet worden ist, starb durch einen wuchtigen Schlag mit einem stumpfen Gegenstand von oben auf den Kopf. Das hat Dienstagmittag die Obduktion der Leiche ergeben.

Wie der Leiter der Mordkommission, Gerd Hoppmann, sagte, starb Askin U. an einer Hirnblutung. Dass ein Blutgefäß im Schädel an einer Stelle eine Ausbuchtung hatte, ein so genanntes Aneurysma, das möglicherweise angeboren war und durch den Schlag gerissen ist, dürfte zum schnellen Tod des Mannes geführt haben.

Die Ermittler können den Tatzeitraum mittlerweile auf wenige Minuten eingrenzen. Um 9.34 Uhr hatte Uludag, der den Autohandel Top-Cars seit zehn Jahren mit seinem Vater (50) betrieb und um 9 Uhr von seinem Azubi (18) am Betrieb abgesetzt worden war, noch ein Telefonat geführt. Als um 9.40 Uhr zwei Bekannte erschienen, die sich bereits wegen eines Fahrzeugkaufs angekündigt hatten, trafen sie den 27-Jährigen bereits nicht mehr an.

Sie suchten auf dem Gelände, gelangten auch in die unverschlossenen Geschäftsräume. Eine Bürotür allerdings war versperrt. Als sie die Telefonnummer des Autohandels anwählten, klingelte dort kein Telefon. Deshalb riefen sie den 50-jährigen Vater an, der wenige Minuten später mit einem Schlüssel erschien und das Büro aufschloss.

Er fand seinen Sohn hinter dem Schreibtisch liegend vor, den Kopf in einer Blutlache, die Hände auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. "Das waren polizeiübliche Metallfesseln", so Chefermittler Hoppmann. Um 10.07 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr verständigt, deren Wiederbelebungsversuche allerdings erfolglos blieben.

Über das Motiv, aber auch die Täter herrscht Rätselraten. Nach einem Zeugenhinweis soll Uludag ein Geldbündel - möglicherweise mehrere tausend Euro - dabei gehabt haben. "Das haben wir aber nicht gefunden", sagt Hoppmann. Im Zusammenhang mit der Tat könnte auch ein Autodiebsthal von Samstag stehen.

Zwei Osteuropäer zeigten Interesse für einen Audi S3, hinterlegten als Pfand einen Führerschein und starteten zu einer Probefahrt. Von der kehrten sie allerdings nicht zurück. Der Führerschein war wenige Tage zuvor in Bochum gestohlen worden. Uludag hatte einen großen Kundenkreis, verkaufte über das Internet auch international.

"Es gab Geschäftsbeziehungen auch in den osteuropäischen Raum, unter anderem nach Russland", so der Leiter der Mordkommission. Deshalb rechnet Hoppmann mit sehr aufwändigen Ermittlungen, da sämtliche Kontakte überprüft werden sollen.

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen. Es wird besonders um Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen und Personen am Montagmorgen im Bereich des Tatorts an der Ennsstraße 1 gebeten. Ebenso werden Zeugen gesucht, die zu möglichen Hintergründen der Tat Angaben machen können. Sie können sich melden unter der Telefonnummer 02151/ 6340.

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