TKN-Entstauber soll Stahldorfer schützen

Thyssen-Krupp hofft, mit der Anlage mehr der diffusen Stäube aufzufangen.

Krefeld. Die diffusen und feinen Stäube sind das Problem: Ihrer Herr zu werden, ist für die Fachleute von Thyssen-Krupp-Nirosta (TKN) technisch schwierig. Das legten der Leiter des Stahlwerks, Harald Behmenburg, und TKN-Umweltbeauftragter Michael Fitzek am Mittwochabend beim Nachbarschaftsdialog dar.

Die Eindämmung erfassbarer Stäube hat TKN in den vergangenen Jahren vorangetrieben. Behmenburg hofft, dass die Entstaubungssysteme des Anfang April in Betrieb genommenen neuen Konverters deutliche Ergebnisse zeigen.

"Aber wir müssen messen", formulierte der Ingenieur vorsichtig. Immerhin bezeichnete der Werksleiter die neue Anlage als "Meilenstein, der den Standort Krefeld auf Dauer wirtschaftlich produzieren lässt". Die Gefäße für die Stahlerzeugung sind komplett eingehaust, die Qualmwolken werden abgesaugt. Das geschieht auch beim Ausbrechen des Restmaterials aus den Gefäßen. Die Messungen restlicher Stäube sollen weiteren Handlungsbedarf ermitteln.

Behmenburg wies darauf hin, dass die Großentstaubungsanlage den jährlichen Mittelwert der Schornsteinemission innerhalb von zehn Jahren auf 25 Prozent vermindert hat. "Wir lassen jährlich 12 000 Tonnen entsorgen."

Fitzek räumte ein, dass technische Hindernisse in den alten Anlagen und Hallen das Absaugen von Stäuben erschwerten. Außerdem habe das Warten auf eine Entscheidung zum Bau eines neuen Lichtbogenofens Entscheidungen verzögert. Ein großer Fortschritt sei die Umstellung von Nass- auf Trockenentstaubung in der Brennschneiderei gewesen, dort könne man jetzt mit einer erhöhten Kapazität 75 Prozent der diffusen Stäube anfangen.

Aus der Zuhörerschaft in der dicht besuchten Kantine wurden auch Fragen nach der kürzlich öffentliche vorgestellten Chrom-Nickel-Studien laut. Die soll in der Langfassung jetzt Ende April erscheinen. Vorher will TKN sie nicht diskutieren.

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